Schladming hat viel zu bieten |
04.03.2014 15:22 Uhr |
Die Besucher müssen in einem Rollenspiel Entscheidungen treffen.
Fotos: Deutsches Museum, München
Auf großen Bildschirmen begegnen den Besuchern von Schauspielern dargestellte Akteure der Energiewende, die sofort zu argumentieren beginnen, wenn man auf sie zugeht. Die Atomkraft-Lobbyistin, die Expertin für Wasserkraftwerke, der Landwirt, der Investor und der Techniker für das Stromnetz – sie alle haben gute Argumente für Solar-, Wasser-, Wind- und Atomenergie, aber auch Mobilität und Konsum.
Alle Akteure stellen Forderungen an den Besucher: »Baut die Stromnetze aus!«, »Raus aus den fossilen Brennstoffen«, oder »Wir brauchen mehr Elektroautos!« Wird man so direkt angesprochen, ist es kaum möglich, unbeteiligt zu bleiben. In diesem Geflecht oft kontroverser Argumente soll der Besucher selbst per Knopfdruck entscheiden, welchem Aspekt er den Vorrang gibt, letztendlich welche Energiewende er möchte.
Die an den einzelnen Stationen gefällten Entscheidungen werden klassisch analog ausgewertet: Zu Beginn der Ausstellung erhält der Besucher eine Karte, in die er an den einzelnen Stationen seine jeweilige Entscheidung selbst stanzt. Am Ende dechiffriert ein Lesegerät die so entstandene Lochkarte und der Besucher erfährt, welchem »Energiewende-Typ« er entspricht. Da gibt es den marktwirtschaftlichen, den ökologischen und den sozialen Typ. Ein anderer setzt auf Globalisierung, staatliche Regulierung oder den wissenschaftlichen Fortschritt.
Für die Energiewende gibt es keine Blaupause, sondern sie muss über einen mehrschichtigen Entscheidungsprozess ausgehandelt werden. Dieses komplexe Verfahren transportiert das Rollenspiel sehr gut. »Unsere Charaktere sind zwar ein bisschen überzeichnet, aber das soll natürlich auch provozieren – wir machen das extra«, lacht Gerber. Als Zielgruppe stehen dabei Jugendliche und junge Erwachsene im Fokus, die von der sich verändernden Welt besonders betroffen sind.
Rotorblatt und Roadster
Von Elmar Esser / 2015 findet im österreichischen Schladming eine Premiere statt: Vom 18. bis 23. Januar beherbergt der internationale Kongressort bei Salzburg zum ersten Mal den Winter-Pharmacon.
Ausrichter des Pharmacons bleibt die Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (WuV). Geschäftsführer Metin Ergül ist überzeugt davon, dass der Wechsel von Davos nach Schladming die richtige Entscheidung war. Denn dort gibt es zahlreiche Angebote für Apotheker jeden Alters.
Auch Familien mit Kindern kommen auf den Pisten rund um Schladming auf ihre Kosten.
Foto: Schladming-Dachstein/Tom Lamm
Es sei nicht einfach gewesen, einen Kongressort zu finden, der allen Bedingungen entspricht, sagte Ergül. »Für den Pharmacon kommen nur Orte infrage, die über ein ausreichend großes und modernes Kongresszentrum sowie über die notwendige Infrastruktur verfügen. Schladming hat uns von Anfang an überzeugt.«
Der Weltcup-Skiort am Dachstein in der Steiermark hat in den vergangenen Jahren viel in seine Infrastruktur investiert. Zur Ski-Weltmeisterschaft 2011 wurde der Congress Schladming errichtet, in dem seinerzeit das internationale Medienzentrum untergebracht war. In dem großen Saal finden fast 1400 Teilnehmer Platz. Zahlreiche weitere Säle bieten genügend Raum für Seminare, die begleitende Fachausstellung und viele gute Gespräche zwischen Teilnehmern und Referenten.
In allen Preislagen
Dennoch bleibt Schladming seinen Ursprüngen treu. Auch heute noch finden Familien in der auf 745 Metern über dem Meeresspiegel gelegenen Gemeinde optimale Voraussetzungen, um gemeinsam zu verreisen. Mit den Kinderländern auf der Reiteralm und der Fageralm sowie dem Kinder-Schneeland in Stoderzinken sind reichlich Angebote für die Kleinen zu finden, die von Skikursen bis hin zur Kinderbetreuung reichen.
Familienfreundliche Pensionen und Appartements sowie Restaurants in unterschiedlichen Preislagen machen den Aufenthalt erschwinglich für alle. »Das kommt insbesondere jungen Apothekerfamilien entgegen, die aufgrund ihrer Lebenssituation auch die Fortbildung nur als Gesamtfamilie besuchen können oder wollen«, sagte Ergül.
Günstige Übernachtungs- und Gastronomie-Preise machen es auch für Pharmaziestudierende leichter, sich für den Pharmacon zu entscheiden. Wer möchte, kann in der örtlichen Jugendherberge übernachten. Daneben stehen aber auch Hotels und Restaurants der Spitzenklasse zur Verfügung. »Schladming hat eben für alle Apotheker viel zu bieten«, so Ergül.
Der WuV-Geschäftsführer geht davon aus, dass die Premiere des Pharmacon Schladming im nächsten Januar auch eingefleischte Davos-Liebhaber überzeugen wird. Denn der Kongress wechselt nicht nur seinen Standort, er wird auch anspruchsvoller. »Die Bundesapothekerkammer hat noch in Davos mit der österreichischen Apothekerkammer und dem schweizerischen Apothekerverband Pharmasuisse vereinbart, den Winter-Pharmacon zum wissenschaftlichen Leitkongress für den deutschsprachigen Raum auszubauen«, sagte Ergül.
Neue Impulse
Alle drei Länder werden am wissenschaftlichen Programm mitwirken und namhafte Referenten empfehlen. Vom Pharmacon Schladming werden künftig die Impulse für die Fortbildung der Apotheker in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgehen. Die hier behandelten Themen sollen dann in den Fortbildungsveranstaltungen der Regionen praxisnah weitergeführt werden. /