Glück und Glas |
24.01.2012 15:07 Uhr |
PZ / Glasfunde kennt die Archäologie schon seit 5000 Jahren. Das zerbrechliche Material begleitet den Menschen als Gebrauchsgegenstand ebenso wie als ästhetisches Objekt. Zum Thema »Glas des Alltags« zeigt das Museum Altomünster eine Ausstellung.
Glaubt man der Überlieferung des römischen Universalgelehrten Gaius Plinius in seiner »Naturgeschichte – Historia naturalis« wurde das Glas eher zufällig erfunden: Phönizische Seeleute machten Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends an einem Sandstrand Phöniziens (heute Libanon) ein Feuer, um Essen zuzubereiten. Da Steine fehlten, um den Kochkessel zu stützen, holten die Seeleute Natronklumpen vom Schiff und legten sie unter den Topf. Die Klumpen fingen Feuer, schmolzen und vermischten sich mit Sand. Der so entstandene »Glasfluss« verfestigte sich: Das Glas war geboren.
»Glück und Glas, wie leicht bricht das«. Anders als im Sprichwort zeigt die Ausstellung schöne, gut erhaltene Glasbehälter, sogenanntes Formglas, für Küche, Keller, Kirche, Gewerbe, Pharmazie und Alchemie vom 15. Jahrhundert bis etwa 1920. Die Objekte stammen aus der Sammlung der Architekten Birgit und Dieter Schaich aus München, die in 40 Jahren rund 2500 Glasobjekte zusammentrugen. Ein ausführlicher Katalog begleitet die Ausstellung wissenschaftlich und kulturgeschichtlich. /
»Glas des Alltags« noch bis zum 29. April im Museum Altomünster, St. Birgittenhof 6, 85250 Altomünster, Öffnungszeiten: Mi. bis Sa.: 13 bis 16 Uhr, Sonntag: 13 bis 17 Uhr, E-Mail: kontakt(at)museum-altomuenster.de, www.museum-altomuenster.de. Vom 26. Mai bis 4. November 2012 wird die Ausstellung im Glasmuseum Frauenau zu sehen sein.