Entacapon|Comtess®|70|1998 |
Orion Pharma
200 mg Filmtabletten
Comtess in Kombination mit Levodopa/Benserazid oder Levodopa/Carbidopa ist zugelassen bei erwachsenen Patienten mit Morbus Parkinson und «end-of-dose»-Fluktuationen im Krankheitsbild, die mit den genannten Kombinationen nicht ausreichend stabilisiert sind.
Entacapon ist ein COMT-(Catechol-O-Methyltransferase)-Hemmer. Es erhöht die Bioverfügbarkeit von L-Dopa und die zentrale Verfügbarkeit von Dopamin. Dadurch kann L-Dopa niedriger dosiert werden. Außerdem zeigen Patienten mit Fluktuationen der Beweglichkeit eine Zunahme der On-Phasen sowie eine qualitative Verbesserung des On-Zustandes. Entacapon wirkt ausschließlich peripher, sodass zentrale Wechselwirkungen und Komplikationen nicht auftreten. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit kann die perorale Gabe mit der L-Dopa-Gabe kombiniert werden.
Eine Tablette zu 200 mg Entacapon wird zusammen mit jeder Dosis Levodopa/Dopadecarboxylase-Hemmer eingenommen. Die empfohlene Höchstdosis beträgt 200 mg zehnmal täglich, das heißt 2000 mg Entacapon. Entacapon kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Entacapon kann im Magen-Darm-Trakt Chelatkomplexe mit Eisen bilden. Daher müssen Entacapon und Eisenpräparate im Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden eingenommen werden.
In vitro besitzt Entacapon Affinität zu CYP2C9. Es kann daher potenziell zu Wechselwirkungen mit Arzneistoffen kommen, deren Metabolisierung von diesem Isoenzym abhängt, zum Beispiel Warfarin. Daher wird bei mit Warfarin behandelten Patienten zu Beginn der Behandlung mit Entacapon eine Kontrolle der INR-Werte empfohlen.
Über die Anwendung von Entacapon zusammen mit Arzneimitteln wie MAO-A-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva, Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern wie Desipramin, Maprotilin und Venlafaxin sowie Substanzen, die durch COMT metabolisiert werden (zum Beispiel solche, die eine Katecholgruppe besitzen: Rimiterol, Isoprenalin, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Dobutamin, α-Methyldopa, Apomorphin und Paroxetin) liegen bisher nur begrenzte Erfahrungen vor. Bei der Gabe dieser Substanzen zusammen mit Entacapon ist daher Vorsicht geboten.
Unerwünschte Wirkungen unter der Therapie mit Entacapon können verschiedene Organsysteme betreffen. Sehr häufig werden Übelkeit oder eine Verfärbung des Urins berichtet. Häufig kommt es unter anderem zu Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Verwirrtheit und unangenehmen Träumen, zu Dyskinesien oder Symptomen einer koronaren Herzkrankheit. Auch Abdominalschmerzen, Mundtrockenheit und Obstipation sowie Müdigkeit, Schwitzen und Stürze wurden häufig beobachtet.
Kontraindiziert ist Entacapon bei Patienten mit Leberinsuffizienz, Phäochromozytom, malignem neuroleptischen Syndrom und/oder atraumatischer Rhabdomyolyse in der Anamnese sowie bei Personen mit einer Erdnuss- oder Sojaallergie.
Kontraindiziert sind außerdem die gleichzeitige Gabe von Entacapon mit nichtselektiven Monoaminoxidase-(MAO-A und MAO-B)-Hemmern (zum Beispiel Phenelzin und Tranylcypromin) und die gleichzeitige Gabe eines selektiven MAO-A- und eines selektiven MAO-B-Hemmers zusammen mit Entacapon.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Für die Lagerung von Comtess sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Comtess ist verschreibungspflichtig.
Entacapon
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR):
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels:
Während der Schwangerschaft darf Entacapon nicht angewendet werden, da hierzu keine Erfahrungen vorliegen. Während der Behandlung mit Entacapon dürfen Frauen nicht stillen.
Letzte Aktualisierung: 18.01.2018