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Pflege zuhause

Arzneimittel und Nahrung per Sonde

Immer mehr Menschen wollen auch bei schweren Erkrankungen zu Hause bei ihren Angehörigen leben und nicht in einer Institution gepflegt werden. Die ambulante Versorgung von schwerstkranken Menschen birgt besondere Herausforderungen. Eine davon: die Ernährung und Arzneimittelgabe via Sonde.
Gudrun Heyn
Katrin Wolber
04.07.2021  08:00 Uhr

Enterale Ernährung über Sonden

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) empfiehlt eine künstliche Ernährung immer dann, wenn Mangelernährung nachgewiesen ist oder droht oder die orale Nahrungsaufnahme relevant eingeschränkt ist (3). Eine relevante Einschränkung der oralen Nahrungsaufnahme bedeutet eine unzureichende Deckung des Bedarfs. Ein Energiedefizit von mehr als 10 kcal/kg Körpergewicht täglich oder ein Energiedefizit von 600 bis 800 kcal/Tag über voraussichtlich mehr als sieben Tage ist als klinisch relevant anzusehen. (4).

Bei den Ernährungssonden sind grundlegende Arten zu unterscheiden:

  • nasale Sonden,
  • orale Sonden,
  • perkutane Sonden.

Außerdem ist zu unterscheiden, ob sie gastral oder intestinal (duodenal oder jejunal) enden. Die bekannteste perkutane Variante ist die PEG-Sonde (PEG: perkutane endoskopische Gastrostomie), bei der Chirurgen den Zugang zum Magen direkt durch die Bauchdecke legen. Bei einer PEJ (perkutane endoskopische Jejunostomie) endet die Sonde im Jejunum. Das Einlegen einer PEG erfolgt meist unter einer kurzen Lokalanästhesie, einer PEJ unter Sedierung und unter Lokalanästhesie. Materialien wie Polyurethan (PU) oder Silikon garantieren eine gute Verträglichkeit über eine längere Liegezeit (5).

Die Entscheidung für eine bestimmte Sonde wird von vielen Faktoren beeinflusst. Generell gilt: Die Lage ist dem letzten funktionierenden Organ anzupassen, damit dieses nicht aufgrund von Unterforderung den Dienst einstellt. Neben dem Ort der Passagestörung spielen die voraussichtliche Liegedauer der Sonde und die Compliance des Patienten eine Rolle. Beispielsweise ist bei Tumoren im Magen eine Endlage im Dünndarm indiziert. Eine Gastrostomie oder Jejunostomie ist in aller Regel erforderlich, wenn die Ernährung über eine Sonde länger als vier bis sechs Wochen andauern soll (4). Nasensonden sind dagegen für eine Dauer von bis zu vier Wochen gedacht. Manche Menschen verweigern jedoch die Aufnahme von Nahrung durch die Nase, weil das unangenehm ist. Lieber lassen sie sich eine PEG- oder PEJ-Sonde legen, obwohl dies einen invasiven Eingriff erfordert.

Eine spezielle Medikation zur besseren Verträglichkeit einer Sonde benötigen die Patienten nicht. Aber es gilt zu beachten, dass Kranke mit Dünndarmsonden zusätzlich Vitamin B12 subkutan erhalten müssen. Durch die Ausschaltung des Magens bildet der Körper keinen Intrinsic Factor mehr, der für die Aufnahme von Vitamin B12 unabdingbar ist. Daher muss es in einer für den Körper verwendbaren Form separat zugeführt werden.

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