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Pflege zuhause

Arzneimittel und Nahrung per Sonde

Immer mehr Menschen wollen auch bei schweren Erkrankungen zu Hause bei ihren Angehörigen leben und nicht in einer Institution gepflegt werden. Die ambulante Versorgung von schwerstkranken Menschen birgt besondere Herausforderungen. Eine davon: die Ernährung und Arzneimittelgabe via Sonde.
Gudrun Heyn
Katrin Wolber
04.07.2021  08:00 Uhr

Sondennahrung individuell auswählen

Sondennahrung können Pflegedienste und Angehörige über die Apotheke auf Kassenrezept beziehen. Die Verordnung lässt sich normal abrechnen.

Sondenkost ist eine voll bilanzierte Diät von geringer Viskosität. Standardwerte sind:

  • Kaloriendichte: 1,0 bis 1,2 kcal/ml,
  • Eiweißgehalt: 15 bis 25 Prozent,
  • Fettgehalt: 15 bis 25 Prozent,
  • Zuckergehalt: 40 bis 60 Prozent.

Zur generellen Zusammensetzung gehören meist auch Maltodextrin, pflanzliche Öle, Fischöl, Molkeeiweiß, Elektrolyte, Vitamine und Spurenelemente.

Bei der die Auswahl der Sondennahrung spielen Erkrankung, Lebensumstände und allgemeine Patientendaten eine wichtige Rolle. So benötigen Patienten mit bestimmten Erkrankungsbildern eine spezielle Form der Diät:

  • Dialysepflichtige Patienten benötigen eine elektrolytreduzierte Diät, um die Nierenbelastung durch Natrium so gering wie möglich zu halten.
  • Intensivpatienten mit metabolischem Stresssymptom benötigen eine eiweißreiche Diät.
  • Tumorpatienten haben einen erhöhten Energiebedarf und brauchen eine hochkalorische Kost.
  • Patienten mit erhöhten Entzündungsparametern, zum Beispiel mit Tumoren oder Autoimmunerkrankungen, benötigen in der Fettmischung vor allem Omega-3-Fettsäuren.
  • Diabetespatienten benötigen eine Zuckerlösung ohne Glucose, die auf anderen Zuckern basiert.

Auch die Lage der Sondenspitze ist bei der Auswahl der Sondenkost zu berücksichtigen. Bei Zufuhr über eine Magensonde sollte für eine optimale Verdauung darauf geachtet werden, dass sie laktosearm und ballaststoffreich ist. Ansonsten kann es im Darm zu Blähungen und Völlegefühl kommen. Wenn die Sonde erst im Darm endet, ist niedermolekulare Kost nötig. Diese ist in kleine Nahrungsbausteine aufgespalten und kann durch den Restverdauungstrakt aufgenommen werden.

Weiterhin sind individuelle Lebensmittelunverträglichkeiten zu beachten. Bei den Eiweißen können Unverträglichkeiten bei Kuhmilcheiweiß oder Gluten auftreten; bei den Zuckern ist Laktose häufig ein Problem. Für die Betroffenen gibt es spezielle Sondennahrung, die darauf abgestimmt ist.

Speziell für Kinder sind Varianten mit einer höheren Energiedichte auf dem Markt. Sie sind für Kinder geeignet, die außer einer Passagestörung keine weiteren Einschränkungen haben. Kinder haben durch ihren höheren Energieumsatz einen höheren Bedarf, den sie über eine eher geringe Nahrungsmenge abdecken müssen. Für schwerst mehrfach behinderte Kinder, die bettlägerig sind, empfiehlt sich jedoch eine Kost mit niedrigerer Energiedichte. Erstens ist ihr Energiebedarf durch den geringeren Grundumsatz nicht erhöht und zweitens lässt sich damit die zusätzliche Flüssigkeitszufuhr einschränken.

Die Information, welche Sondengröße beim Patienten liegt, ist essenziell bei der Gabe von Arzneimitteln, nicht jedoch bei der enteralen Ernährung. Sondennahrung ist immer für die kleinste Größe gedacht. Wollen Angehörige Beikost in Form pürierter Nahrung zufüttern, müssen sie darüber aufgeklärt werden, dass die Sonde dadurch verstopfen kann.

Zur Überprüfung und Gewährleistung der Sondengängigkeit ist diese vor und nach der Nahrungsmittelgabe zu spülen. Dazu kann Wasser verwendet werden. Nicht geeignet sind Früchtetee und Fruchtsäfte (lassen Proteine gerinnen), Schwarztee (kann das Sondensystem verfärben und die Sichtkontrolle erschweren) und kohlesäurehaltiges Wasser.

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