Apotheker sind gut für Covid-19 Impfungen aufgestellt |
Der Kammerpräsident Armin Hoffmann sprach am Mittwoch bei der Kammerversammlung über mögliche Covid-19-Impfungen in Apotheken, warum der Berufsstand mehr über Cannabis diskutieren sollte und stellte zwei neue Arbeitsgruppen vor. / Foto: AKNR/Fassbender
Derzeit nimmt die Diskussion, ob Apotheken Covid-19-Impfungen im Zuge der Booster-Impfungen anbieten sollen, weiter an Fahrt auf. Am heutigen Donnerstag wollen Bund und Länder über weitere Corona-Maßnahmen beraten, in der Beschlussvorlage heißt es nun, dass die Impfkampagne auch auf Apotheken ausgeweitet werden soll. Auch Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein griff die Debatte am gestrigen Mittwoch bei der Kammerversammlung auf. So seien in Nordrhein mehr als 800 Apothekerinnen und Apotheker bezüglich Grippe-Impfungen geschult. Mit dieser Qualifizierung seien die Apotheker bezüglich anstehender Covid-19-Impfungen gut aufgestellt. Alle die bereits geschult sind, könnten mit einem zweistündigen Online-Seminar die Grundlagen zur Covid-19-Impfung erlernen, so Hoffmann. Zudem möchte die Kammer gemeinsam mit dem Apothekerverband Nordrhein die Grippe-Impfungen in Apotheken ausweiten.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand auch die Ehrung von Pharmazeuten, die in den vergangenen Monaten in den 28 Impfzentren im Kammergebiet tatkräftig bei der Vorbereitung und Rekonstitution der Covid-19-Impfstoffe mitgeholfen haben. Für diese Aufgabe verlieh Hoffmann erstmals bronzene und silberne Ehrennadeln sowie eine goldene Ehrennadel, die an den Amtsapotheker Heinrich Lauf ging.
In seinem Bericht ließ Kammerpräsident Armin Hoffmann die vergangenen Monate Revue passieren. Für die Kammer Nordrhein war es beispielsweise ein sehr erfolgreicher Apothekertag im September, erklärte Hoffmann sichtlich stolz. 12 Anträge habe die Kammer eingereicht, davon wurden 11 angenommen und nur einer selbst zurückgezogen. Auch vom Verband Nordrhein habe es weitere Anträge gegeben.
Zudem habe die Kammer zwei neue Arbeitsgruppen gebildet, einerseits die AG Nachwuchsgewinnung und –förderung. Die AG sei sowohl für Apotheker als auch für PTA gedacht. Denn es sei wichtig neues Personal zu gewinnen und auch zu halten, so Hoffmann. Die zweite AG Selbstmedikation soll verstärkt ausarbeiten, wo Apotheker künftig selbstständiger als Heilberufler arbeiten können.
Hoffmann betonte weiter, dass die Kammer künftig verstärkt die Öffentlichkeit über die Apotheken und ihren Stand im Gesundheitswesen informieren möchte. So müsse die Apotheke etwa als »Geburtsort der Gesundheit« dargestellt werden, betonte Hoffmann. Auch das Thema Cannabis streifte Hoffmann in seinem Bericht. Zur möglichen Abgabe von Genuss-Cannabis in der Apotheke müsse sich der Berufsstand verstärkt Gedanken machen, so Hoffmann. »Wir müssen uns klar machen, was das bedeutet, wenn das kommt«, betonte er.
Und: Aktiv ist die Kammer weiterhin in rechtlichen Verfahren. So habe die Kammer derzeit 30 Verfahren laufen. »Unsere Rechtsabteilung ist gut beschäftigt«, sagte Hoffmann. Da gehe es vor allem um Plattformen, Gutscheine und Portale, so Hoffmann. Die Kammer hatte beispielsweise im September Doc Morris aufgrund seines Plattformkonzepts abgemahnt. Ende Oktober hat die Kammer gemeinsam mit der Kammer Westfalen-Lippe zudem erfolgreich gegen Shop Apotheke geklagt. Laut einer Entscheidung des Landgerichts Köln darf die Online-Apotheke nicht auf einen kooperierenden Telemedizin-Dienst verweisen.
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