Apotheken erste Anlaufstelle für Gesundheitsberatung |
Cornelia Dölger |
04.11.2020 10:22 Uhr |
Das Beratungsangebot in der Apotheke haben viele Patienten besonders während des Coronavirus-Lockdowns wahrgenommen. / Foto: Getty Images/DjelicS
Apotheken sind die bevorzugte Anlaufstelle der Bundesbürger, wenn es darum geht, sich über Gesundheit und Wohlbefinden beraten zu lassen, teilt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) mit. Während des Coronavirus-Lockdowns im Frühjahr habe mindestens jeder Zweite eine Apotheke vor Ort aufgesucht, um Arzneimittel zu besorgen oder sich über Selbstmedikation zu informieren. Dies ergab eine repräsentative Studie im Rahmen des BAH-Gesundheitsmonitors.
Personen, die sich selbst zur Risikogruppe zählen, haben Apotheken demnach am häufigsten aufgesucht. Rund ein Drittel der 1000 Befragten wäre in normalen Zeiten zum Arzt gegangen, fühlte sich aber auch in der Apotheke gut beraten. 70 Prozent gaben an, dass sich in der Coronavirus-Krise gezeigt hätte, wie wichtig Apotheken in der Nähe seien. 64 Prozent sagten, dass die Apotheke in der Coronavirus-Krise als gut zugängliches Beratungs- und Selbstmedikationsangebot einen höheren Stellenwert erhalten habe.
Hubertus Cranz, BAH-Geschäftsführer ist von der Apotheke als erste Anlaufstelle überzeugt: »In Arztpraxen musste man sich während des Lockdowns telefonisch anmelden und konnte nur auf diese Weise ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt bekommen. Bei leichten Erkrankungen, die sich auf einfachem Weg selbst behandeln lassen, ist die Apotheke als erste heilberuflich beratende Instanz eine noch attraktivere Anlaufstelle geworden«.
Der BAH betont den hohen Stellenwert der Apotheken für persönliche Beratungen auch im Rahmen einer Kampagne. Seit einem Jahr richtet der Verband die Kampagne »Apotheke – Gesundheit ganz persönlich« immer wieder neu aus, aktuell steht die Rolle der Apotheker in Zeiten der Coronavirus-Pandemie im Fokus.
Der Gesundheitsmonitor des BAH wird seit 2013 in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Einmal im Jahr werden etwa 2000 Bürger zur Versorgungssituation und zweimal im Jahr rund 1000 Personen zu aktuellen Brennpunktthemen befragt. Die Umfragen führt das Marktforschungsunternehmen The Nielsen Company GmbH im Auftrag des BAH durch.
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