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Kampagne zur Vor-Ort-Apotheke

Vielseitige Beratungskompetenz

Seit Anfang Juli hat der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) eine Kampagne  »Apotheke – Gesundheit ganz persönlich« gestartet. In Print-und Online-Kanälen fokussiert sie auf die wichtige Rolle der Apotheken insbesondere auch im Zuge einer immer bedeutender werdenden Rolle der Selbstmedikation. Die PZ sprach mit dem BAH-Vizevorstand Traugott Ullrich über die Kampagnendetails.
Ev Tebroke
29.07.2019  09:46 Uhr

PZ: Wie ist die Idee zu der Kampagne entstanden?

Ullrich: Wir haben uns viel mit den strategischen Perspektiven für die Gesundheitsversorgung von morgen beschäftigt. Diese muss aus Sicht der Patienten gedacht werden. Künftig wird die Eigenverantwortung und somit auch die Selbstmedikation eine größere Rolle spielen. Dabei gelangt der Patient aber auch schnell an die Grenzen seiner Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, sie einzuordnen, zu verstehen und entsprechend umzusetzen. Eine intensivierte Selbstmedikation geht daher Hand in Hand mit der niederschwelligen Beratungskompetenz der Apotheke vor Ort.

PZ: War der Impetus der Kampagne also hauptsächlich unternehmerischen Aspekten geschuldet, um den OTC-Bereich zu pushen?

Ullrich: Der BAH ist als Verband für beide Säulen zuständig, sowohl für den Rx- als auch für den OTC-Bereich. Veränderungen in der Rx-Welt werden auch den OTC-Markt verändern. Wenn man Gesundheitsversorgung ganzheitlich aus der Sicht der Patienten denkt, muss man immer beide Bereiche berücksichtigen. Für die Tragfähigkeit des Systems ist es offenkundig, dass es künftig mehr Selbstmedikation braucht. Wenn ich nach den Voraussetzungen suche, die mehr Selbstmedikation ermöglichen, dann wird klar, dass es niedrigschwellige Gewährleistungs- und Beratungsinstanzen braucht und eine davon ist ganz klar die Apotheke vor Ort.

PZ: Anzeigenmotive, Videos und Webseite richten sich vor allem an den Endverbraucher. Was ist die genaue Zielsetzung der Kampagne?

Ullrich: Die Kampagne soll die zusätzlichen spezifischen Leistungen der Vor-Ort-Apotheken wie Beratung, und Gesundheitsangebote hervorheben. Diese haben einen Mehrwert, den wir betonen wollen. Auch wollen wir die Bandbreite dieser Leistungen hervorheben, indem wir echte Apotheker zeigen, die mit ihrer Apotheke unterschiedliche Wege gehen, um ein spezifisch auf ihre Umgebung zugeschnittenes Gesundheitsangebot zu liefern.

PZ: Welche Apotheker sind dargestellt?

Ullrich: Da sind Apotheker dabei, die aufgrund ihres Wohnumfelds ein speziell auf ältere Menschen zugeschnittenes Versorgungs- und Beratungsangebot bereitstellen. Des Weiteren gibt es Apotheken beispielsweise in Neubaugebieten, die vor alle auf junge Familien fokussiert sind und ein kinder- und familienspezifisches Angebot bieten. Wieder andere sind auf Sport- und Wellnessbereiche spezialisiert. Wir wollten die große Bandbreite der individuellen Angebote abbilden und so zeigen, dass die Apotheke vor Ort in einem modernen Gesundheitssystem unerlässlich ist.

PZ: Wann haben Sie mit der Kampagnenkonzeption begonnen?

Ullrich: Die Konzeption hat Anfang 2018 begonnen, im Herbst 2018 ist zunächst die an den Endverbraucher adressierte Printkampagne gestartet mit Anzeigen in reichweitenstarken Zeitschriften und Printmedien diverser Verlage. Seit Anfang Juli sind nun auch die Videos online und eine entsprechende Website, die den Mehrwert der Apotheken vor Ort aus Sicht des Endverbrauchers abbilden.

PZ: Auf welchen Zeitraum ist die Kampagne angelegt?

Ullrich: Da haben wir uns nicht festgelegt. Es ist durchaus gewünscht, dass sie längerfristig läuft. Wir werden nach einiger Zeit sicher evaluieren, wie die Kampagne ankommt. Grundsätzlich möchten wir aus dem Thema aber gern ein Dauerthema machen.

PZ: Wer finanziert das Ganze?

Ullrich: Bei der Finanzierung ziehen alle Beteiligten an einem Strang: Das sind neben den ordentlichen auch außerordentliche Mitgliedsunternehmen, etwa Verlage, die die Kampagne aktiv unterstützen.

 

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