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Arzneistoffe

Angriff auf die Lunge

Weit mehr als 1000 Arzneistoffe können zu Nebenwirkungen an den Atmungsorganen führen. Erste Symptome wie Husten und Atemnot sind sehr unspezifisch und machen es oft schwierig, eine medikamentös induzierte Lungenerkrankung zu erkennen.
AutorKontaktBurkhard Kleuser
Datum 18.07.2024  09:00 Uhr

Medikamentös induzierte Erkrankungen an der Lunge können sich in vielfältigen klinischen Erscheinungsbildern äußern, die vom banalen Husten bis hin zum lebensbedrohlichen akuten Atemnotsyndrom (ARDS) reichen. Besonders häufig treten Erkrankungen an den Atemwegen und sogenannte interstitielle Lungenerkrankungen auf. Bei Letzteren handelt es sich um eine heterogene Gruppe von mehr als 100 verschiedenen Entitäten, die das Epithel der Lungenbläschen, das Endothel der Lungenkapillaren, die Basalmembran sowie das Binde- und Stützgewebe rund um die Blutgefäße und kleinen Atemwege betreffen.

Am Anfang der interstitiellen Lungenerkrankungen stehen häufig entzündliche Prozesse im Vordergrund. Im Verlauf solcher Alveolitiden kann es zu einer zunehmenden Vernarbung bis hin zur Lungenfibrose kommen.

Häufigkeit wird oft unterschätzt

Die genaue Häufigkeit einer medikamentös bedingten Lungentoxizität ist schwer abzuschätzen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass klinische, radiologische und auch morphologische Befunde häufig sehr unspezifisch sind und andere Ursachen, vor allem Infektionen, ausgeschlossen werden müssen. Nicht selten begünstigen medikamentös ausgelöste Lungenschäden das Risiko für eine bronchopulmonale Infektion, was die Identifizierung eines pneumotoxischen Arzneistoffs drastisch erschwert (1).

Insgesamt geht man davon aus, dass 14 Prozent aller schweren Asthmaanfälle und 10 Prozent aller ARDS-Erkrankungen auf Arzneistoffe zurückzuführen sind. Dies gilt auch für 3 bis 5 Prozent aller interstitiellen Lungenerkrankungen (2). Besonders die akute eosinophile Pneumonie, eine Unterform der interstitiellen Lungenerkrankung, tritt häufig nach Medikamentengabe auf und ist durch Einwanderung von eosinophilen Granulozyten gekennzeichnet.

Insgesamt kann man davon ausgehen, dass viele medikamentös bedingte pulmonale Schädigungen, gerade aufgrund der unspezifischen Symptome, nicht erkannt werden (3).

Für viele Medikamente wurden Nebenwirkungen an den Atmungsorganen beschrieben. Zytostatika und Krebstherapien stehen an erster Stelle einer solchen Pulmotoxizität, gefolgt von Antirheumatika, Antibiotika, nichtsteroidalen Antiphlogistika, Psychopharmaka und Antiarrhythmika (4).

Seit 1995 existiert eine Datenbank, die ständig aktualisiert wird und in der alle medikamentös induzierten Nebenwirkungen an der Lunge erfasst werden (www.pneumotox.com). Aktuell sind mehr als 1100 potenziell pneumotoxische Arzneistoffe aufgeführt, darunter auch als gut verträglich geltende, rezeptfrei erhältliche. Die Datenbank gibt einen ersten Einblick, ob und wie häufig ein Arzneistoff die Atmungsorgane schädigt.

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