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Neue Funktion

Ab heute Alarm-Bearbeitung bei Securpharm möglich

Zum 3. Februar gibt es für Apotheken eine neue Funktion im Fälschungsschutzsystem Securpharm. Die meisten ihrer Fehlalarme können sie nun selbst auflösen und sparen sich damit den Anruf beim Hersteller.
Jennifer Evans
03.02.2023  08:00 Uhr

Grundsätzlich sollte sich jede Apotheke mit ihren Alarmen beschäftigen. Denn jeder davon verursacht Mehraufwand und verzögert zudem die Versorgung der Patienten vor Ort. Doch im Alltag entstehen immer wieder Fehlalarme im Fälschungsschutzsystem Securpharm. Zum Beispiel, weil der Scanner nicht richtig konfiguriert war, es zu einer doppelten Ausbuchung kam, ein Eintrag in der Datenbank fehlte oder der Aufdruck auf der Schachtel beschädigt war.

Für viele solcher Fälle ist es Apotheken nun möglich, den Alarm selbst einzustufen und zu kommentieren sowie bei Bedarf auch Fotos hochzuladen. Die PZ hatte bereits ausführlich über die neue Funktion berichtet. Der Hersteller kann die Informationen der Apotheke dann einsehen und auch darauf reagieren. Die neue Funktion ist unter der »Alarm-Übersicht« auf der Weboberfläche des Securpharm-Apothekenservers GUI (Graphical User Interface) zu finden. Achtung: Bearbeitet eine Apotheke ihren Alarmstatus, setzt sie damit die Sieben-Tage-Eskalationsfrist außer Kraft.

Generell ist die neue Alarmbearbeitungsfunktion freiwillig, aber die ABDA hofft, dass viele Offizinen sie nutzen. Denn schließlich trägt jede einzelne Vor-Ort-Apotheke in Deutschland dazu bei, Patienten vor gefälschten Arzneimitteln zu schützen. Zur Erinnerung: Alle Rx-Packungen tragen seit dem 9. Februar 2019 spezielle Sicherheitsmerkmale. Um ein Medikament auf seine Echtheit zu prüfen, sind die Apotheker verpflichtet, den darauf aufgedruckten Data-Matrixcode zu scannen. Jede einzelne Packung ist durch Produktcode, Seriennummer, Charge und Verfalldatum identifizierbar.

Dokumentation kann hilfreich sein

Bis jetzt konnten nur die Hersteller die Alarme aktiv bearbeiten. Eine Anleitung, welche Möglichkeiten die Apotheken nach dem Update haben, ist auch auf der Weboberfläche der Netzgesellschaft Deutscher Apotheken (NGDA) zu finden. Dort sind zudem alle Alarme der vergangenen drei Monate gebündelt. Außerdem ermöglicht die GUI-Maske es, Meldungen nach Datum, PZN, Fehlercode, Pharmaunternehmen oder Produktname zu sortieren. Und auch eine Exportfunktion für das interne Qualitätsmanagementsystem ist in Planung. Wer wissen will, wie die eigene Apotheke sich im Alarm-Ranking so schlägt, kann seine Alarmquote übrigens auch mit einer anderen durchschnittlichen Betriebsstätte desselben Typs vergleichen. 

Eine gründliche Dokumentation der Alarme kann unter anderem helfen, leichter auf etwaige Nachfragen der Behörden zu reagieren. Seit dem Jahreswechsel können die Behörden auf Anfrage neben dem sogenannten Prüfpfad auch weitere Berichte erhalten. Auch gelöste Alarme können sie einsehen.

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