20 Prozent der Zuschläge exklusiv |
Ev Tebroke |
29.05.2019 11:58 Uhr |
Als Zuschlagskriterium der Kassen für Verträge mit Generikaherstellern zählt vor allem ein günstiger Preis. / Foto: Fotolia/Nenov Brothers
Die aktuell abgeschlossenen Rabattverträge gelten demnach für 169 Regionen (Lose) und umfassen nach Kassenangaben ein jährliches Umsatzvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro. Sie treten mit einer Laufzeit von zwei Jahren ab dem 1. Oktober 2019 in Kraft und ersetzen die Rabattverträge der zehnten Ausschreibung.
Die neuen Zuschläge für die 154 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen wurden überwiegend im sogenannten Mehrpartnermodell vergeben. So kommen laut Barmer bei 136 Losen bis zu drei Anbieter zum Zug. 33 Lose werden künftig hingegen exklusiv, also nur von einem Hersteller beliefert. Für neun Wirkstoffe beziehungsweise Kombinationen hat die Barmer keine Verträge abgeschlossen, da entweder keine Angebote eingingen oder diese für die Kasse nicht zuschlagsfähig waren.
Exklusivverträge bei Rabattverträgen stehen seit Langem in der Kritik, Lieferengpässe zu begünstigen. Denn kann ein einzelner Hersteller aus welchen Gründen auch immer nicht liefern, fehlt das Medikament in den Apotheken.
Die neuen Rabattverträge betreffen Generika für ein breites Therapiespektrum. Unter anderem sind darunter Wirkstoffe gegen Schmerzen und zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Fettstoffwechselstörungen.
Insgesamt hat die Kasse nach eigenen Angaben derzeit Rabattverträge für 280 generisch verfügbare Wirkstoffe laufen. Das Umsatzvolumen beläuft sich auf 1,9 Milliarden Euro.