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Gesetzliche Krankenversicherung

Rabattverträge entlasten Kassen

Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind 2018 weiter angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterten sie um 4,3 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro. Dennoch kann die GKV mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Daniel Rücker
31.01.2019  10:48 Uhr

Die GKV-Ausgaben sind 2018 zwar um 4.3 Prozent gestiegen. Doch die Rekordeinsparungen durch Rabattveträge, die darin noch nicht eingerechnet sind, dämpfen den Ausgabenanstieg. Das betont der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker, anlässlich aktueller Zahlen.

Laut ersten Berechnungen des DAV lagen die von den Apothekern über Rabattverträge generierten Einsparungen im vergangenen Jahr bei mehr als 4 Milliarden Euro. Bereits in den ersten drei Quartalen des abgelaufenen Jahres hatte die GKV demnach von den Herstellern Rabatte in Höhe von 3,2 Milliarden Euro erhalten . Das sind 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Bemerkenswert ist dabei, dass nach den vorläufigen Berechnungen der Apothekenrechenzentren die Zahl der GKV-Versicherten im vergangenen Jahr um 500.000 auf  73 Millionen stieg. Gleichzeitig ist aber die Zahl der abgegebenen Rx-Packungen um 0,1 Prozent auf 714 Millionen gesunken.

Für den DAV-Vorsitzenden  Becker ist der GKV-Ausgabenanstieg keine Überraschung: »Immer mehr Versicherte und immer mehr ältere Patienten tragen zu höherem Aufwand und damit auch zu höheren Kosten im Gesundheitswesen bei«, sagt er. Die Arzneimittelausgaben seien dabei keine Ausnahme. Allerdings gehe nur ein Bruchteil der Ausgaben für die Arzneimittelversorgung an die Apotheken. Ihr Anteil an den GKV-Ausgaben liege seit Jahren stabil unter 2,5 Prozent. Becker verwies gleichzeitig auch auf die gute Arbeitsmarkt-Konjunktur und die dadurch bedingten stark gestiegenen Beitragseinnahmen der Kassen . Außerdem erzielten die Krankenkassen immer höhere Erlöse über Rabattverträge und Preisverhandlungen mit den Arzneimittelherstellern. Vor diesem Hintergrund kritisiert Becker, dass die Krankenkassen trotz erheblicher Rücklagen, den Versicherten eher weitere Leistungen kürzten, statt zukunftsweisende Angebote zu finanzieren. »Nicht nur aus Sicht der Versicherten ist das der falsche Weg«, so der DAV-Vorsitzende.

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