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Phagro-Information

15.500 Apotheken liefern Covid-19-Impfstoffe aus

Im Zuge der Covid-19-Impfstoffverteilung liefert eine große Mehrheit (rund 84 Prozent) der Apotheken Covid-19-Vakzine aus. Sie versorgen damit laut André Blümel, Chef des Bundesverbands des pharmazeutischen Großhandels (Phagro), rund 75.000 Hausärzte. Dieser Distributionsweg habe sich als robust und krisensicher erwiesen, betonte Blümel bei einer Diskussionsrunde am Montag.
Charlotte Kurz
23.11.2021  10:00 Uhr

Rund 15.500 Apotheken und damit knapp 84 Prozent aller Offizinen (zum dritten Quartal 2021: 18.535) in Deutschland haben tatkräftig zur Covid-19-Impfstoffverteilung in den vergangenen Monaten beigetragen. Das betonte André Blümel, Vorsitzender des Bundesverbands des pharmazeutischen Großhandels (Phagro), im Rahmen einer Veranstaltung des Forum Instituts für Management. In der Diskussionsrunde zum Thema »Wie die Pandemie Arzneimittelentwicklung, Zulassung und Vertrieb nachhaltig verändert hat« waren unter anderem der Präsident des Paul-Ehrlich Instituts (PEI), Professor Klaus Cichutek, sowie die Geschäftsführerin von Pfizer Deutschland, Aylin Tüzel, zu Gast.

Gemeinsam mit dem pharmazeutischen Großhandel haben die rund 15.500 Apotheken somit die Impfstoffversorgung in der Pandemie bislang sichergestellt. In etwa 4 bis 6 Stunden haben die Apotheken damit 75.000 Hausärzte versorgt, informierte Blümel in einer kurzen Präsentation.

Zum ersten Mal habe der pharmazeutische Großhandel dabei gemeinsam mit der Bundeswehr zusammengearbeitet, um in einer Gemeinschaftsaktion Covid-19-Impfstoffe an die Bundesländer und zu den einzelnen Apotheken zu bringen. Die Impfstoffe werden dabei in der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück umgeschlagen. Die PZ hat sich dort vor einigen Monaten umgeschaut.

Distributionsweg auch für die Zukunft nutzen

Zudem habe der Großhandel den Umgang mit ultra-tiefkühlpflichtigen Impfstoffen zunächst lernen und den Transport darauf einstellen müssen. Insgesamt sei das Verteilmodell der Impfstoffe nur innerhalb weniger Wochen entstanden, so Blümel. Gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der ABDA habe man daran gearbeitet und es zügig umgesetzt. Insgesamt habe sich daraus mittlerweile eine robuste und effiziente Infrastruktur entwickelt, betonte Blümel. Dieses Versorgungssystem habe seine Leistungsfähigkeit in der Krise bewiesen. Auch eine Plattform um Marktteilnehmer bezüglich Impfstoffzubehörs zu vernetzen habe dazu beigetragen, dass Impfstoff sowie zugehöriges Equipment verfügbar war und sicher ausgeliefert werden konnte.

Diese zusätzlichen Kompetenzen sollten auch für zukünftige Projekte und Distributionen von Therapeutika oder Impfstoffen angewandt werden, schlussfolgerte Blümel. Auch die Notwendigkeit von Transparenz der Verteilwege stellte er in den Vordergrund. So könnten die pharmazeutischen Großhändler nun dem PEI oder anderen Stakeholdern Daten liefern, wie viel und wohin genau beispielsweise Impfstoff geliefert wird.

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