Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Rektumkarzinom

Wirkstoffkombi soll Strahlentherapie pushen

Vor der chirurgischen Entfernung eines Rektumkarzinoms steht meist eine neoadjuvante Chemoradiotherapie. Forscher bringen nach erfolgreichen Laborversuchen nun eine andere Strategie ins Spiel. Die Kombination aus einem MEK-Hemmer und einem PARP-Hemmer soll die Strahlentherapie wirksamer machen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 13.08.2025  14:30 Uhr

Die Diagnose eines Rektumkarzinoms erfolgt oft erst im fortgeschrittenen Stadium. Ziel der Chemoradiotherapie ist es, den Tumor zu verkleinern, um ihn anschließend besser operieren zu können. Die Universitätsmedizin Mannheim weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass sich die Bemühungen, die Behandlungsergebnisse zu verbessern, vor allem darauf konzentrieren, die präoperative Chemotherapie zu intensivieren. Tatsächlich verspricht das ein besseres Ansprechen auf die Behandlung, ist aber oft mit verstärkten Nebenwirkungen verbunden.

Ein Team um Dr. Qiyun Xiao von der Universitätsmedizin Mannheim hat nun in »Cell Reports Medicine« Arbeiten an einem alternativen Weg vorgestellt, um die Therapie bei lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom zu verbessern . Dreh- und Angelpunkt dabei ist eine medikamentöse Kombinationstherapie, die die Empfindlichkeit des Tumors für die anschließende Strahlentherapie erhöhen soll.

Ihre Arbeiten haben die Forscher an Organoiden durchgeführt, dreidimensionalen Gewebekulturen, die aus Zellen von Patienten mit Enddarmkrebs hergestellt worden waren. Damit soll die Reaktion der Krebszellen auf Medikamente und Strahlentherapie realistisch nachgebildet werden. Etwa 1600 Kombinationen von Arzneistoffen wurden mit Blick auf die Effektivitätssteigerung der Strahlentherapie getestet.

DNA-Reparatur gehemmt

Die Forscher stellten fest, dass zum einen Inhibitoren der RAS-MAPK-Signalübertragung, vor allem MEK-Inhibitoren, das Ansprechen auf die Bestrahlung stark verbessern. Zu dieser Wirkstoffklasse zählen bereits zugelassene Substanzen wie Trametinib, Selumetinib oder Binimetinib. Der RAS-MAPK-Signalweg ist eine wichtige zelluläre Signaltransduktionskaskade, die maßgeblich an der Kontrolle des Zellzyklus beteiligt ist. »Wir konnten zeigen, dass MEK-Inhibitoren Tumorzellen empfindlicher für Strahlung machen, indem sie die durch Bestrahlung aktivierte RAS-MAPK-Signalübertragung unterdrücken und zugleich zentrale DNA-Reparaturmechanismen der Zelle hemmen«, erklärt Seniorautor Professor Dr. Tianzuo Zhan aus Mannheim.

Besonders wirksam war die zusätzliche Kombination mit einem PARP-Inhibitor, einem weiteren Wirkstoff, der die DNA-Reparatur in Krebszellen blockiert. Auch aus dieser Wirkstoffklasse gibt es zugelassene Substanzen wie Talazoparib, Olaparib und Niraparib. In Mausmodellen verbesserte die Dreifach-Kombination aus Strahlung, MEK- und PARP-Inhibition die Kontrolle des Tumorwachstums deutlich – bei guter Verträglichkeit.

»Da sowohl PARP- als auch MEK-Inhibitoren in Phase-I-Studien zur neoadjuvanten Bestrahlung vielversprechende Ergebnisse bei geringer Toxizität zeigten, spricht sich unsere Untersuchung dafür aus, beide Wirkstoffe in zukünftigen klinischen Studien zu Rektumkarzinomen mit einer Bestrahlung zu kombinieren«, heißt es in der Originalpublikation. »Diese Ergebnisse liefern eine starke experimentelle Grundlage, um die Kombinationstherapie künftig auch in klinischen Studien bei Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom zu testen«, stößt Professor Dr. Johannes Betge vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, der ebenfalls als Seniorautor an der Publikation beteiligt ist, ins gleiche Horn.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa