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Neue Strategien

Wie Impfstoffe noch besser werden

Die aktive Immunisierung ist eine echte Erfolgsstory! Viele, aber längst nicht alle lebensbedrohlichen Erkrankungen können vermieden oder abgemildert werden. Manche Pathogene entziehen sich einer Impfstrategie bislang völlig. Wie begegnet man solchen Herausforderungen?
AutorKontaktRobert Fürst
AutorKontaktIlse Zündorf
Datum 01.06.2025  08:00 Uhr

Seit 1980 sind die Pocken durch eine konzertierte Impfkampagne weltweit ausgerottet. Ein ähnliches Ziel ist bei der Poliomyelitis fast erreicht. Die Anzahl der Erkrankungsfälle durch Tetanus- oder Diphtheriebakterien oder Masern-, Mumps-, Röteln- und Windpockenviren ist durch die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen in Deutschland dramatisch zurückgegangen. Und mit einer Vakzinierung gegen humane Papillomaviren und Hepatitis-B-Viren lässt sich das Risiko, an einem Zervix- oder Leberzellkarzinom zu erkranken, stark reduzieren. Also alles bestens? Bei genauerer Betrachtung entdeckt man doch einige Herausforderung.

Unser Immunsystem: von der Wiege bis zur Bahre

Impfungen sind nur bei einem gut funktionierenden Immunsystem erfolgreich. Das ist aber nicht immer vorhanden.

Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, ist sein Komplementsystem noch nicht voll ausgeprägt und die Zellen des angeborenen Immunsystems wie natürliche Killerzellen oder Makrophagen sind noch nicht funktional. Die T- und B-Lymphozyten reagieren zwar auf Antigene, allerdings kommt es vor allem zu einer Aktivierung von B-Zellen (Th2-Antwort) und die gebildeten Antikörper haben nur eine niedrige Affinität und eine kurze Lebensdauer (1).

Neugeborene sind also extrem anfällig für Pathogene. Ihr Immunsystem ist nicht ausreichend funktionsfähig, um mit Impfstoffen umzugehen, die attenuierte Erreger enthalten.

Dass Neugeborene trotz des unvollständig ausgebildeten Immunsystems nicht frühzeitig an einer Infektion sterben, liegt am Nestschutz: Bereits während der Schwangerschaft und auch im Verlauf der Stillzeit erhalten die Babys IgG- und IgA-Antikörper über die Plazenta und die Muttermilch. Somit ist der Säugling vor den Pathogenen geschützt, mit denen die Mutter bereits in Kontakt war.

Um diesen Schutzeffekt zu nützen, wird einer Schwangeren zwischen der 27. und 34. Schwangerschaftswoche eine Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sowie gegen Influenza empfohlen. Auch der Impfstoff Abrysvo® gegen eine Infektion mit dem respiratorischen Synzytialvirus (RSV) kann zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche verabreicht werden; allerdings wird diese maternale Immunisierung bisher nicht von der STIKO empfohlen.

In Studien zeigte sich, dass der Schutz durch diese sogenannte Leihimmunität beim Neugeborenen bis zu sechs Monate anhält, was die besonders vulnerable Zeit des Säuglings gut überbrückt.

Bisher wird diese Art der Infektionsprävention noch wenig genutzt. Denn es besteht immer die Befürchtung, dass Probleme in der Schwangerschaft oder eine Schädigung des Fetus auftreten, die – begründet oder nicht – mit der Impfung in Verbindung gebracht werden (2).

Mit dem Größer- und Erwachsenwerden reift das Immunsystem aus. Jedoch kann es aus diversen Gründen zu einer Immunsuppression kommen. Bestimmte genetische Prädispositionen, Infektionen mit Influenza- oder Epstein-Barr-Virus, Arzneimittel und Krankheiten, aber auch Unterernährung oder chronischer Stress können sich mehr oder weniger stark auf die Funktionalität des Immunsystems auswirken. Die betroffenen Personen leiden vermehrt unter einfachen Infektionen und sollen keine Lebendimpfstoffe erhalten.

Im Lauf des Lebens kommt es zur allgemeinen Alterung der Körperzellen, die auch das Immunsystem beeinträchtigt. Besonders gravierend wirkt sich die Schrumpfung des Thymus auf die Immunantwort aus. Der Thymus ist für die Differenzierung und Reifung der T-Lymphozyten verantwortlich und verliert bereits ab der Pubertät an Größe und Funktionalität mit der Folge, dass die Anzahl naiver T-Zellen allmählich abnimmt. Auch bei den B-Lymphozyten sinkt die Anzahl der naiven Zellen. Stattdessen kommen vermehrt Antigen-erfahrene Gedächtniszellen vor, die jedoch zum Teil bereits etwas »ausgelaugt« sind.

Insgesamt entsteht im Alter eine Lymphopenie und der Körper kann nicht mehr adäquat auf neue Antigene und entartete Zellen reagieren. Deshalb steigt ab etwa 70 Jahren das Risiko, an einem Tumor zu erkranken. Gleichzeitig reagiert das Immunsystem nicht mehr gut auf Impfstoffe und der Schutz durch eine aktive Immunisierung lässt nach (1).

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