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Neue Strategien

Wie Impfstoffe noch besser werden

Die aktive Immunisierung ist eine echte Erfolgsstory! Viele, aber längst nicht alle lebensbedrohlichen Erkrankungen können vermieden oder abgemildert werden. Manche Pathogene entziehen sich einer Impfstrategie bislang völlig. Wie begegnet man solchen Herausforderungen?
AutorKontaktRobert Fürst
AutorKontaktIlse Zündorf
Datum 01.06.2025  08:00 Uhr

Was der Applikationsweg bewirkt

Die meisten Impfstoffe werden intramuskulär verabreicht. Das hat sich als bequeme und nicht allzu schmerzhafte Anwendung bewährt, hat aber Nachteile: Zum einen sind in der Muskulatur nur wenige APC anzutreffen, die das Antigen aufnehmen könnten. Zum anderen wird damit nur eine systemische Immunität induziert, die zwar vor schweren Erkrankungsverläufen, aber nicht unbedingt vor der eigentlichen Infektion schützt.

Dem ersten Punkt lässt sich durch Adjuvanzien abhelfen, die Immunzellen anlocken. Alternativ können einige Impfstoffe gegen Influenza auch subkutan angewendet werden, wo direkt Langerhans-Zellen die Präsentation der Antigene an T-Zellen übernehmen können. Der Schutz vor einer Infektion könnte durch eine mukosale Immunität, also durch Applikation auf eine Schleimhaut, erreicht werden.

Bereits seit 2013 ist mit Fluenz® Tetra Nasenspray ein Influenza-Impfstoff für Kleinkinder ab zwei Jahren zugelassen, der die mukosale Immunität adressiert (Tabelle 3). Enthalten sind kälteadaptierte, temperatursensitive, lebend-attenuierte Influenzaviren, die über reverse Gentechnologie in VERO-Zellen produziert wurden. Werden die Viren in die Nase gesprüht, können sie sich im kühleren Nasopharynx vermehren und dort eine protektive Immunität induzieren. In tieferen, wärmeren Regionen der Atemwege sind die temperaturempfindlichen Viren nicht mehr vermehrungsfähig und können somit keine Erkrankung auslösen.

Infektion Antigen Handelsname Formulierung, Anwendung
Influenza lebend-attenuierte, kälteadaptierte Influenza-Reassortanten Fluenz Tetra Spray, nasal
Poliomyelitis lebend-attenuierte Polioviren (OPV) Biopolio* Lösung, oral
Rotavirus lebend-attenuiertes monovalentes humanes Rotavirus, pentavalenter Lebendimpfstoff Rotarix, Rotateq Lösung, oral
wiederkehrende Harnwegsinfekte inaktivierte Ganzzellen von Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Enterococcus faecalis und Proteus vulgaris Uromune* Spray, oral (sublingual)
Typhus Ty21a lebend-attenuierte Bakterien Typhoral L magensaftresistente Hartkapseln, oral
Cholera inaktivierte Bakterien + rCTB Dukoral Lösung, oral
Cholera lebend-attenuierte Bakterien, Stamm CVD 103-HgR Vaxchora Lösung, oral
Tabelle 3: Zugelassene Impfstoffe für eine mukosale Immunisierung; modifiziert nach (17); * in Deutschland nicht verfügbar

Durch die mukosale Immunisierung werden nicht nur IgG, sondern auch lokal wirksame IgA-Moleküle induziert. Gleichzeitig könnten nadelfreie Impfstoffe die Akzeptanz der Prävention deutlich steigern.

Bisher werden nur lebend-attenuierte Pathogene für die mukosale Immunisierung verwendet. Aber es gibt verschiedene Ansätze, auch Subunit-, DNA- oder RNA-Impfstoffe zu applizieren, beispielsweise über Nanovesikel, Chitosan oder Polysaccharid-Alginat-Nanogele.

Die vielen neuen Impfstrategien lassen hoffen, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch die »harten Nüsse« an Pathogenen erfolgreich angegangen und die bestehenden Vakzinen in ihrer Herstellung, Applikation und Wirksamkeit optimiert werden können.

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