Wie gefährlich sind Nitrosamine? |
Die Nachricht über Verunreinigungen in Arzneimitteln erschreckt Patienten und Fachleute gleichermaßen. / Foto: Adobe Stock/Alexander Raths
Es war klar, dass alle Sartane, die den »berühmten« Tetrazolyl-Rest tragen, aufgrund der gleichen Synthese auch Nitrosamine enthielten. Dazu gehören neben Valsartan auch Irbesartan, Candesartan und Olmesartan. Da die meisten Sartane in kleineren Dosen als Valsartan eingenommen werden, war hier die Nitrosamin-Zufuhr entsprechend geringer.
Der Sartan-Skandal hat dazu geführt, dass man bei vielen anderen Arzneistoffen eine Nitrosamin-Risikobewertung vorgenommen und/oder nach Berichten über Nitrosamin-Kontaminationen in der Literatur gesucht hat. In den 1970er-Jahren hatte man bereits NDMA in Aminophenazon gefunden, das durch hydrolytische Zersetzung von Aminophenazon zu Dimethylamin und der Reaktion mit einem aus der Synthese »mitgeschleppten« Natriumnitrit entstanden war. Aminophenazon wurde damals sofort vom Markt genommen und wurde nie wieder vermarktet (8).
In einem Übersichtsartikel berichten die Autoren von früheren NDMA-Kontaminationen in diversen Arzneistoffen wie Amitriptylin, Imipramin, Trimipramin, Chlorpromazin, Promazin, Chloramphenicol, Erythromycin, Oxytetracyclin und anderen mehr (9). Auch in den letzten beiden Jahren wurde über mit Nitrosaminen kontaminierte Arzneistoffe berichtet (8):