Wie die Menopause das Liebesleben beeinflusst |
Die estrogenfreie Minipille (Levonorgestrel, Desogestrel) und das subdermale Etonogestrel-Implantat sind nach heutigem Erkenntnisstand nicht mit einem erhöhten Thromboembolie-Risiko assoziiert. Auch auf die Knochenmineraldichte zeigen sie keinen negativen Einfluss.
Gleiches gilt für das Levonorgestrel freisetzende Intrauterinsystem (IUD, Kasten) und die hormonfreie Kupferspirale sowie Kupferball und -kette. Die Hormonspirale führt oftmals zu schwächeren und weniger schmerzhaften Periodenblutungen – ein oft gewünschter Nebeneffekt. Bei der Kupferspirale ist manchmal das Gegenteil der Fall. Nach Ansicht vieler Experten kann die Tragedauer bei beiden IUD-Typen in den Wechseljahren auf acht bis zehn Jahre verlängert werden. Voraussetzung sind regelmäßige Arztbesuche zur Kontrolle der korrekten Lage.
Frauen in der Lebensmitte haben oft ein besseres Körpergefühl und kommen mit Barrieremethoden wie Kondomen, Scheidendiaphragma oder Portiokappe eher zurecht als junge Mädchen. Diese bieten zwar nur einen relativ unsicheren Konzeptionsschutz, aber das wird großteils durch die verringerte Fertilität in den Wechseljahren aufgewogen. Erhöhen lässt sich die Verhütungssicherheit durch eine gewissenhafte Anwendung und die Kombination mit einer spermientötenden Creme.
Ist die Familienplanung endgültig abgeschlossen, kommt auch eine Sterilisation infrage. Allerdings erfordert die Durchtrennung der Eileiter bei der Frau eine relativ aufwendige und teure Operation. Der entsprechende Eingriff beim Mann ist aus medizinischer Sicht deutlich einfacher – und notfalls auch rückgängig zu machen.
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Die HRT verhindert keine Schwangerschaft. Bis zur Menopause ist deshalb ein zusätzlicher Konzeptionsschutz notwendig. Als sichere Kombipartner gelten – neben nicht-hormonellen Methoden – insbesondere reine Gestagen-Präparate wie die Minipille, DMPA-Injektionen oder die Hormonspirale.
Das 52-mg-Levonorgestrel-Intrauterinpessar kann sogar die Gestagen-Komponente der HRT ersetzen. Studien belegen, dass es bei einer Liegedauer bis zu fünf Jahren einen ausreichenden Endometriumschutz bietet. Bei niedriger dosierten Präparaten ist das nicht der Fall. Sofern kein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko besteht, lassen sich menopausale Beschwerden alternativ zur HRT oft auch mit einer Kombipille lindern.