Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Immunologische Grundlagen

Wie der Körper ­Infekte abwehrt

Jeder Mensch ist ständig von Viren und Bakterien umgeben, ohne immer wieder krank zu werden. Wie wird das Immunsystem mit den unterschiedlichen Pathogenen fertig, und wie kann es sein, dass der eine jeden Schnupfen mitnimmt, während andere die Wintermonate ohne jegliche Erkältung überstehen?
AutorKontaktIlse Zündorf
AutorKontaktRobert Fürst
Datum 26.01.2020  08:00 Uhr

Das angeborene Immunsystem

Egal welcher Eindringling die erste ­Barriere der Schleimhaut oder Haut überwunden hat: Zunächst kommt der angeborene und relativ unspezifische Teil des Immunsystems zum Einsatz. Bei den löslichen Faktoren, die im Blut zirkulieren, sind das vor allem die ­Proteine des Komplementsystems. Als ­zelluläre Komponenten sind Ma­krophagen, dendritische Zellen, Granulozyten und Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) im Einsatz.

Über sogenannte Mustererkennungsrezeptoren (pattern recognition receptor, PRR), die sich sowohl auf der Oberfläche der Immunzellen als auch im Inneren befinden, werden wiederkehrende Strukturen auf Pathogenen, die sogenannten Pathogen-assoziierten molekularen Muster (pathogen ­associated molecular pattern, PAMP), erkannt und gebunden. Zu den PAMP gehören beispielsweise Lipopolysaccharide gramnegativer Bakterien, bakterielles Flagellin, Lipoteichonsäure gram­positiver Bakterien und Lipoproteine, aber auch einzel- und doppelsträngige RNA oder CpG-DNA-Bereiche von Viren oder Bakterien (Tabelle 3).

Rezeptor Lokalisation Ligand Pathogen
Toll-like Rezeptor 1 Plasmamembran Triacyl-Lipoprotein Bakterien
Toll-like Rezeptor 2 Plasmamembran Lipoprotein Bakterien, Viren
Toll-like Rezeptor 3 Endolysosom dsRNA Viren
Toll-like Rezeptor 4 Plasmamembran Lipopolysaccharid Bakterien
Toll-like Rezeptor 5 Plasmamembran Flagellin Bakterien
RIG-I-like Rezeptor Zytoplasma kurze dsRNA RNA-Viren
NOD-like Rezeptor 1 Zytoplasma γ-D-Glu-mDAP Bakterien
C-Typ Lectin-Rezeptor Dectin-1 Plasmamembran β-Glucan Pilze
Tabelle 3: Beispiele für Mustererkennungsrezeptoren und Pathogen-assoziierte molekulare Muster

Somit erkennt das angeborene Immunsystem zwar, dass beispielsweise ein Virus im Körper ist, kann aber nicht unterscheiden zwischen Influenza-, Hepatitis- oder Polyomavirus. Und wenn das gleiche Virus den Körper nach einigen Monaten erneut attackiert, läuft die Reaktion wieder genau gleich ab.

Hat ein Eindringling über sein PAMP an den PRR, zum Beispiel eines Makrophagen oder eines neutrophilen Gra­nulozyten, gebunden, kann er phagozytotisch aufgenommen und zerstört werden (Abbildung 1). In der Folge ­signalisiert die Immunzelle dem Körper über Chemokine und Entzündungs­mediatoren die Alarmsituation und lockt weitere Zellen an, um mögliche weitere Eindringlinge zu bekämpfen.

Eine weitere Sofortreaktion des angeborenen Immunsystems auf den Eindringling ist die Aktivierung des Komplementsystems, eine Enzymkaskade aus mehr als 30 unterschiedlichen Proteinen. Nach der ersten Interaktion mit dem Pathogen werden sukzessive die verschiedenen Komplementfaktoren aktiviert mit dem Ergebnis, dass es über einen Membranangriffskomplex zur Lyse des Pathogens kommt. Durch bestimmte Spaltprodukte einzelner Komplementfaktoren, die als Chemo­kine wirken, wird die Entzündungsreak­tion verstärkt. Einige Faktoren vermitteln auch die Phagozytose des Eindringlings.

Im Rahmen der Phagozytose nehmen Makrophagen Teile des zerstörten Pathogens auf und präsentieren kurze Peptide über MHC-(Major Histocompatibility Complex-)Typ-II-Rezeptoren auf ihrer Oberfläche.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa