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Divertikelkrankheit

Wer wird wann und wie behandelt?

Viele Menschen haben Ausstülpungen im Darm, sogenannte Divertikel. Krank sind sie deshalb nicht. Mitunter kann aus dem Befund jedoch eine schwere, sogar lebensbedrohliche Erkrankung werden. Vorbeugung ist möglich und eine stadiengerechte Therapie dringend nötig.
AutorKontaktJoachim Labenz
Datum 07.05.2023  08:00 Uhr

Divertikulitis: Wen wie therapieren?

Grundsätzlich richtet sich die Behandlung der akuten Divertikulitis nach dem Krankheitsstadium gemäß CDD-Klassifikation (Typ 1 oder 2, Tabelle 1) unter Berücksichtigung der individuellen Versorgungssituation. Eine gute Compliance bei der Umsetzung von Handlungsanweisungen sollte ebenso gegeben sein wie die Möglichkeit einer Verlaufskontrolle innerhalb von 48 Stunden. Unter diesen Bedingungen können Patienten mit unkomplizierter Divertikelkrankheit oder Divertikulitis ambulant versorgt werden. Patienten mit komplizierter Divertikulitis sollen dagegen stationär behandelt werden (3). Für die Entscheidung, ob der Patient ambulant oder stationär versorgt wird, muss das Ergebnis einer bildgebenden Diagnostik (Sonografie oder CT) vorliegen.

Es gibt keine belastbare Datenbasis für restriktive Diätempfehlungen (»Ruhigstellung des Darms«, Verzicht auf Ballaststoffe) bei unkomplizierter Divertikulitis. Daher empfiehlt man im Allgemeinen neben einer genügenden Flüssigkeitszufuhr eine individuell bekömmliche und aus ernährungsphysiologischer Sicht ratsame Ernährung. Flüssigkeit und »Schonkost« sind die Basis der Therapie.

Liegt eine Obstipation vor, kann man Macrogol empfehlen, Lactulose wegen des resultierenden Meteorismus nicht. Ein Darmverschluss sollte ausgeschlossen sein; daher gilt diese Empfehlung nur nach ärztlicher Untersuchung. Keinesfalls NSAR oder ASS als Schmerzmittel einsetzen. Butylscopolamin kann man bei fehlender Obstipation versuchen, ebenso peripher wirksame Analgetika wie Paracetamol und Metamizol. Opioide sind nicht sinnvoll.

Bei Patienten mit einer Typ-1a-Manifestation, das heißt Schmerzen plus serologische und/oder bildgebende Entzündungshinweise ohne Komplikationen, kann peroral gegebenes Mesalazin (off Label) zur Verbesserung der Symptome beitragen (3).

Bei Patienten mit phlegmonöser Umgebungsreaktion (Typ 1b) stellt sich die Frage nach einer antibiotischen Therapie. In randomisierten kontrollierten Studien einschließlich einer Metaanalyse hatte eine Antibiotikatherapie keine Vorteile in der Akutphase und auch nicht im Hinblick auf die Rezidivneigung im langfristigen Verlauf (3). Es ist aber aufgrund der aktuellen Datenlage möglich, dass eine Kurzzeit-Antibiose vorteilhaft sein könnte. Daher empfiehlt die Leitlinie, dass auf Antibiotika verzichtet werden kann, wenn keine Risikofaktoren für einen komplikativen Verlauf, zum Beispiel eine Immunsuppression, vorliegen und eine engmaschige Überwachung (48-Stunden-Regel) gewährleistet ist (3).

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