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Stada Gesundheitsreport

Wer fragt seinen Apotheker?

Andere Länder, andere Sitten: Innerhalb Europas differieren die Einstellungen zu Gesundheitsthemen und Trends deutlich. Auch im Bereich Selbstmedikation. Das zeigt der Stada Gesundheitsreport, den der Arzneimittelhersteller heute in Berlin vorgestellt hat.
Ev Tebroke
15.05.2019  18:08 Uhr

Wie stehen die Menschen in Europa zu aktuellen Gesundheitsthemen? Wie gut kennen sie sich im Gesundheitsbereich aus, und wie bewerten sie die Trends von morgen? Der Generika-Hersteller Stada hat erstmals im europäischen Vergleich Einstellungen und Wissen zu Gesundheitsfragen untersucht. Die repräsentative Studie zur Zukunft der Gesundheit wurde von der Marktforschungsagentur Kantar Health im November und Dezember 2018 durchgeführt. Insgesamt nahmen 18.000 Erwachsene aus neun europäischen Ländern an der Online-Befragung teil, also jeweils rund 2000 Befragte aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Serbien , Spanien und dem Vereinigten Königreich.

Ein Teilaspekt der umfangreichen Befragung befasst sich mit dem Bereich Selbstmedikation. Der Umgang damit variiert innerhalb der befragten Länder deutlich. So gehen die Spanier bei ersten Krankheitsanzeichen bevorzugt direkt zum Arzt. Mit 38 Prozent der Befragten liegen sie hier europaweit vorn, im europäischen Durchschnitt wählen lediglich 15 Prozent den direkten Weg in die Praxis. Die Deutschen wiederum setzen zunächst auf bewährte Hausmittel. Mit 49 Prozent der Befragten erzielten sie damit im Ländervergleich den höchsten Wert. Im Durchschnitt vertrauen europaweit nur 27 Prozent der Befragten auf Hühnersuppe und Co. In Russland hingegen gaben 49 Prozent der Umfrageteilnehmer an, genau zu wissen, was sie brauchen und es sich gezielt im Handel oder in der Apotheke zu besorgen, im Länderdurchschnitt sind es nur 27 Prozent. Die Italiener wiederum holen sich meistens direkt in der Apotheke Rat zu einer möglichen Medikation, mit 32 Prozent der Befragten ist dies europaweit der höchste Wert. Der Durchschnitt liegt bei 19 Prozent. In Deutschland suchen 12 Prozent bei ersten Symptomen einer leichten Erkrankung eine Apotheke auf. Grundsätzlich vertrauen hierzulande nur noch 23 Prozent der Befragten voll und ganz der Schulmedizin, europaweit liegt das Mittel bei 27 Prozent.

Rolle des Apothekers

Was die Rolle des Apothekers in der Selbstmedikation betrifft, so ist seine Kompetenz generell in Italien am meisten gefragt. Bei der Wahl eines neuen Medikaments informieren sich 58 Prozent der Italiener in der Apotheke über Wirkweise und Nebenwirkungen. Auch in Spanien suchen 54 Prozent pharmazeutischen Rat. Der Anteil der Menschen, die sich zunächst im Internet über passende Medikamente informieren, um diese dann gezielt in der Apotheke oder im Einzelhandel zu kaufen, ist in Russland mit 37 Prozent am größten. Europaweit liegt der Durchschnitt bei 18 Prozent. In Deutschland informieren sich 17 Prozent vor dem Apothekenbesuch im Internet über eine passende Selbstmedikation, 30 Prozent suchen zur Wirkweise eines neuen OTC-Präparats Rat in der Apotheke, der europaweite Durchschnitt liegt hier bei 39 Prozent aller Befragten. Weitere 30 Prozent wollen hierzulande lediglich ein Mittel gegen ihre Beschwerden erhalten. 25 Prozent fragen nach einer kostengünstigeren Variante eines gewünschten Präparats und 21 Prozent kommen in die Offizin, um gezielt ein Mittel ihrer Wahl zu kaufen.

Für einen vor allem europaweit agierenden Pharmakonzern wie Stada ist es sehr von Interesse, wie die Patienten in den unterschiedlichen Ländern zu Themen wie Selbstmedikation oder personalisierter Medizin stehen. Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Bad Vilbel hat seine Schwerpunkte in der Herstellung von Generika sowie im Consumer-Health-Bereich. Wie Stada-Chef Peter Goldschmidt in Berlin hervorhob, will der Konzern mit seinen Gesundheitsstudien, aktuell ist es bereits der fünfte Report, mehr Bewusstsein für das Thema Gesundheitsversorgung schaffen und Patienten und Leistungserbringer über den Status Quo informieren. So lassen sich auch Produkte besser auf den Markt zuschneiden und gezielter positionieren.

 

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