Welche Maßnahmen schützen vor Covid-19? |
Sinnvoll: Ausbrüche von Covid-19 in Außenbereichen werden nur selten beschrieben. In Innenräumen kann es dagegen zur Anreicherung von infektiösen Aerosolen kommen, sodass das Lüften der Räume eine wichtige Funktion hat.
Je nach Größe der Räume, Art des Lüftens, Anzahl der Menschen im Raum und vor allem Dauer der Exposition reicht das natürliche Lüften über offene Fenster oft nicht aus, um möglicherweise vorhandene Viruspartikel in der Luft sicher nach außen abzuführen. Raumlufttechnische Anlagen mit gefilterter Außenluft oder Umluftanlagen mit HEPA-Filtration können zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Die »High Efficiency-Particulate Airfilter« sind Schwebstoff-Filter, die mehr als 99,97 Prozent aller Staubpartikel größer als 0,1 bis 0,3 µm, zum Beispiel Viren, Milbeneier, Pollen, Rauchpartikel, Asbest, Bakterien, toxische lungengängige Stäube und Aerosole, aus der Luft filtern können. Solche Anlagen sind aber in vielen öffentlichen Räumen nicht installiert. Zur Vermeidung von Tröpfcheninfektionen bieten Lüftungsmaßnahmen keinen Schutz.
Kräftiges Lüften von Wohnräumen hilft, infektiöse Aerosolen zu vertreiben, reicht für diesen Zweck aber oft nicht aus. / Foto: Adobe Stock/Andrey Popov
Unsinnig: Der Einsatz von mobilen »Luftreinigern« wird häufig empfohlen. Meist ist das Luftvolumen, das diese Geräte bereitstellen können, aber zu gering für die entsprechende Raumgröße und die Anzahl der Personen im Raum. Lüftungsgeräte nach dem Wirkprinzip der HEPA-Filtration sind im Prinzip in der Lage, virusbeladene Aerosole herauszufiltern.
Geräte, die auf den Prinzipien der Zerstörung von Viren durch UVC-Strahlung, Ionisation oder Ozon arbeiten, sind auf Basis der aktuellen Evidenz nicht zu empfehlen, weil die Nebenwirkungen der Luftbehandlung gegenüber dem Vorteil der Viruszerstörung möglicherweise überwiegen. Außerdem fehlen geeignete Prüfnormen für die Zulassung solcher Geräte und die Festlegung der Einsatzbedingungen.