Weder eklig noch ansteckend |
Annette Rößler |
18.01.2024 11:30 Uhr |
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, sei es wichtig, früh adäquat zu therapieren. Das Motto laute dabei heute nicht mehr »treat hard and early«, sondern »treat smart and early«. Die »sehr gute S3-Leitlinie« gebe genau vor, welche Therapie für welchen Patienten am besten geeignet ist.
Allgemein sei eine topische Therapie bei Patienten mit leichter Psoriasis angezeigt. Als »leicht« gilt die Erkrankung, wenn auf keinem der drei Scores Psoriasis Area and Severity Index (PASI), Body Surface Area (BSA) und Dermatologic Life Quality Index (DLQI) ein Wert über 10 vorliegt. Das bedeutet, dass höchstens 10 Prozent der Körperoberfläche betroffen ist. Allerdings gibt es von dieser Regel auch Ausnahmen: So gilt etwa eine Psoriasis mit Genitalbeteiligung auch bei einem ansonsten geringerflächigen Befall als mittelschwer.
Erstlinienempfehlung bei den Topika ist die Fixkombination aus dem Vitamin-D3-Analogon Calcipotriol und dem Glucocorticoid Betamethason. Ab einem mittleren Erkrankungsschweregrad sind zusätzlich zur topischen Therapie eine systemische Behandlung und eine Phototherapie mit UV-Licht angezeigt. Als Systemtherapeutika kommen zunächst Acitretin, Ciclosporin, Fumarate, Methotrexat oder seit Kurzem der Januskinasehemmer Deucravacitinib in Betracht. In der Zweitlinie stehen der PDE-4-Hemmer Apremilast zur Verfügung sowie Biologika, die gegen TNF (zum Beispiel Adalimumab), IL-17 (zum Beispiel Secukinumab), IL-23 (zum Beispiel Guselkumab) oder IL-12/IL-23 (Ustekinumab) gerichtet sind.