Was vor und während der Geburt möglich ist |
Für einen möglichst unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf und -ausgang ist eine normoglykämische Stoffwechsellage essenziell.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass sich der Insulinbedarf während der Schwangerschaft ändert. In der Regel ist dieser im ersten Trimenon geringer als vor der Schwangerschaft und steigt im zweiten und dritten Trimenon deutlich an, wobei er zum Zeitpunkt der Geburt wieder schnell abfallen kann. Zur Add-on-Therapie ist auch Metformin bei Typ-2-Diabetes in der Schwangerschaft zugelassen (hier mehr dazu).
Asthmakranke Schwangere müssen besonders gut betreut werden, um die werdende Mutter und das ungeborene Kind nicht zu gefährden. Die Erkrankung bleibt bei einem Drittel der Schwangeren stabil, bei jeweils einem Drittel ist mit einer Verbesserung oder Verschlechterung zu rechnen (»one-third rule«).
Bei Schwangeren werden Kontrolluntersuchungen alle vier bis sechs Wochen empfohlen, abhängig von der Erkrankungsschwere. Schweres, unzureichend therapiertes Asthma wird mit einem höheren Risiko für Frühgeburten, Wachstumsverzögerung oder Sauerstoffmangel in Verbindung gebracht.
Die Therapie in der Schwangerschaft entspricht bis auf wenige Einschränkungen den allgemeinen Empfehlungen des Stufenplans je nach Asthmaschweregrad. Mittel der Wahl sind Salbutamol, Budesonid (gefolgt von Beclomethason und Fluticason), Formoterol und Salmeterol, alle als Inhalativa. Ist ein systemisches Corticoid indiziert, ist Prednisolon der Stoff mit dem geringsten plazentaren Übergang. Gibt es klare Indikationen für andere Corticoide, stellt das im Normalfall kein Problem dar.
Peripartal bestehen manchmal Bedenken gegenüber β2-Sympathomimetika, da diese als Wehenhemmer bekannt sind. Dieser Effekt wurde nach inhalativer Anwendung normaler Dosen laut Stufenplan nicht beobachtet.
Achtung: Die Kombination von β2-Sympathomimetika mit Corticosteroiden kann die Kohlenhydrattoleranz beeinträchtigen. Dies ist bei Schwangeren mit diabetogener Stoffwechsellage zu berücksichtigen.