Pharmazeutische Zeitung online
Phytopharmaka und Co.

Was ist präoperativ zu beachten?

Viele Patienten nehmen Phytopharmaka, Nahrungsergänzungsmittel und andere Präparate der komplementären und alternativen Medizin ein. Diese müssen erfasst, beurteilt und gegebenenfalls rechtzeitig abgesetzt werden, um unerwünschte Effekte vor und bei Operationen zu vermeiden.
Dorothea Strobach
29.08.2021  08:00 Uhr

Apotheker bei der perioperativen Erfassung

Bei der Arzneimittelanamnese im Rahmen der stationären Aufnahme und/oder des präoperativen Anästhesiegesprächs muss es Ziel sein, nicht nur die ärztlich verordnete Therapie, sondern auch alle Präparate der Selbstmedikation, inklusive der Präparate der CAM, zu erfassen. Untersuchungen aus Deutschland und anderen Ländern haben gezeigt, dass die Arzneimittelanamnese an der Schnittstelle ambulant-stationär vollständiger ist, wenn Apotheker beteiligt sind (14, 21, 26).

Erfreulicherweise ist es auch in Deutschland zunehmend üblich, dass Apotheker im Krankenhaus in den Prozess eingebunden sind. Zusätzlich geben Apotheker pharmazeutische Hinweise zur Anamnesemedikation. Dies schließt Informationen zum präoperativen Umgang mit Präparaten der CAM und Hinweise auf mögliche operative und anästhesiologische Risiken an den Arzt mit ein.

Allerdings ist der Zeitpunkt ungünstig: Die stationäre Aufnahme erfolgt oft am Tag oder Vortag der Operation, sodass für ein fristgerechtes Absetzen kaum Zeit bleibt. Besser geeignet ist die präoperative Evaluation durch den Anästhesisten, die oft Tage oder Wochen vorher stattfindet. Hier muss die vorstationäre Medikation vollständig erfasst und perioperativ beurteilt werden. Auch in die vorstationäre Betreuung können sich Apotheker mit pharmazeutischem Fachwissen einbringen, indem sie die Arzneimitteltherapie des Patienten vor dem Anästhesiegespräch erfassen und evaluieren.

Optimal ist die rechtzeitige Beratung in der öffentlichen Apotheke. Hier liegen in der Regel umfangreiche Informationen zur Selbstmedikation und zu verschriebenen Präparaten vor. Berichten Patienten von geplanten Operationen, kann das pharmazeutische Personal die Einnahme weiterer Präparate der CAM erfragen und dem Patienten eine Beratung hinsichtlich des perioperativen Umgangs anbieten.

Zusammenfassung

► Entgegen den Erwartungen vieler Patienten bestehen auch bei der Einnahme von Präparaten der CAM klinisch relevante Risiken. Vor Operationen ist es deshalb wichtig, neben der verordneten Medikation auch alle Präparate der Selbstmedikation, inklusive Nahrungsergänzungsmittel, Phytopharmaka und andere Präparate der CAM zu erfassen und hinsichtlich möglicher perioperativer Effekte zu beurteilen.

► Aufgrund einer oft unzureichenden Datenlage und fraglicher Evidenz vieler Präparate wird im Zweifelsfall empfohlen, diese zwei bis drei Wochen vor einer Operation abzusetzen. Dabei ist der Patient ausreichend zu informieren.

► Wurden Präparate präoperativ nicht abgesetzt, obwohl Risiken beschrieben sind, liegt derzeit keine Evidenz für eine Verschiebung von Operationen vor. Allerdings sollten bei vulnerablen Patienten oder kritischen Operationen, zum Beispiel mit hohem Blutungsrisiko, mögliche unerwünschte Effekte aktiv bedacht werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa