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Restless-Legs-Syndrom

Was ist neu bei der Therapie?

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie und die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin haben eine neue S2k-Leitlinie zur Therapie des Restless-Legs-Syndroms herausgegeben. Neu gilt nun die Empfehlung, den Eisenstoffwechsel zu optimieren und medikamentöse sowie nicht medikamentöse Maßnahmen langsam und symptomorientiert einzusetzen.
Katja Renner
03.11.2022  11:00 Uhr

Differenzialdiagnosen des Restless-Legs-Syndroms

Wird ein Patient mit RLS-Symptomatik beim Hausarzt vorstellig, erfasst dieser in einem Anamnesegespräch zunächst die Beschwerden und Zusatzkriterien wie eine positive Familienanamnese. Wenn möglich sollte der Patient seine Symptome selbst beschreiben, um eine Abgrenzung zu anderen Krankheitsbildern und Symptomen zu erlauben, die denen des RLS gleichen, den sogenannten RLS-Mimics. Dazu zählen zum Beispiel Polyneuropathie, Muskelkrämpfe oder arterielle und venöse Gefäßerkrankungen.

Durch eine intensive Befragung des Patienten lassen sich einige dieser Mimics ausschließen: So sind etwa Muskelkrämpfe klarer lokalisiert und weniger diffus. Andere Schmerzen, zum Beispiel aufgrund einer Durchblutungsstörung, oder neuropathische Schmerzen schwanken nicht tageszeitabhängig und bessern sich nicht unter Bewegung wie es beim RLS der Fall ist. Schwierig wird eine klare Diagnosestellung, wenn der Patient nicht in der Lage ist, seine Beschwerden zu kommunizieren, wenn andere Erkrankungen, die zu den Differenzialdiagnosen des RLS gehören, vorliegen oder wenn die Symptome sehr mild und/oder selten sind.

Bei Verdacht auf das RLS kann ein positiver L-Dopa-Test, also eine Besserung der RLS-Symptomatik nach der Einnahme einer Testdosis Levodopa, die Diagnose bestätigen. Etwa bei 90 Prozent der RLS-Patienten schlägt der Test an. Ist der Test nicht eindeutig oder negativ, sollen Differenzialdiagnosen, Komorbiditäten und beeinflussende Medikamente identifiziert werden. Dazu kommen bildgebende Verfahren, Elektromyografie sowie Elektroneurografie zum Einsatz. Laboruntersuchungen dienen dazu, verstärkende Faktoren wie Niereninsuffizienz oder Vitamin B12-, Folsäure- oder Eisenmangel zu identifizieren. Der Eisenstoffwechsel sollte bei allen Personen mit RLS sowohl zum Zeitpunkt der Diagnose als auch vor Therapiebeginn und immer, wenn sich die RLS-Symptomatik verschlechtert, bestimmt werden. Bei der Beratung betroffener Patienten kann Apothekenpersonal auf diese neue Empfehlung hinweisen.

Das RLS kommt gehäuft bei einer Reihe von Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, chronischen Schmerzen oder Narkolepsie vor. Es fehlt an wissenschaftlichen Daten, die klar belegen, ob eine zweite Erkrankung ein RLS auslöst, wegen gemeinsamer ätiologischer Faktoren gehäuft mit RLS auftritt oder ob es sich um eine gehäufte Folgekrankheit bei bestehendem RLS handelt. Ob das RLS als Komorbidität einer anderen Erkrankung auftritt oder die Symptome dem RLS ähneln, also RLS-Mimics vorliegen, ist nicht immer klar zu unterscheiden. Eine Polyneuropathie kann sich beispielsweise durch ein »rein polyneuropathisches« Bild oder in erster Linie in Form eines RLS äußern. Beide Syndrome können auch als Mischform vorliegen. Generell wird davon ausgegangen, dass bereits das Vorhandensein mehrerer neurologischer und internistischer Krankheiten die Wahrscheinlichkeit für RLS-Symptome erhöht.

Ein unterstützendes Kriterium bei der Diagnosestellung sind periodische Beinbewegungen während des Schlafes (PLMS). Diese kommen jedoch auch bei Patienten mit anderen Schlafstörungen wie Schlafapnoe und schlafbezogenen Atemstörungen vor. PLMS können mittels Polysomnografie festgestellt werden, bei der in Schlaflaboren die Vitalfunktionen während des Schlafes aufgenommen und analysiert werden.

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