Was bringt ein Omikron-Booster-Impfstoff? |
Die Forscher fragten sich zudem, ob durch die Booster-Impfung Unterschiede in den Antikörperreaktionen in den oberen und unteren Atemwegen feststellbar sind. Dazu untersuchten sie Nasenspülungen und die bronchoalveoläre Lavageflüssigkeit der Tiere in Woche 8 (vier Wochen nach der initialen Impfung), 39 (vor der Booster-Impfung) und 43 (zwei Wochen nach der Booster-Impfung). Auch hier zeigte sich wieder eine Hierarchie hinsichtlich der IgG-S-Bindungstiter ebenfalls in der Reihenfolge Wild-Typ-Virus > Delta > Beta > Omikron. Nach den Booster-Impfungen stiegen die Titer in der Lavageflüssigkeit bei allen Varianten um 3 bis 4 log-Stufen an. In der Nasenspülung stiegen die Antikörpertiter um etwa 6 bis 7 log-Stufen.
Um das Ausmaß des Schutzes vor Omikron durch Spikevax oder durch einen angepassten Impfstoff zu bestimmen, wurden die acht immunisierten Tiere sowie weitere acht ungeimpfte Kontrolltiere mit Omikron-Viren infiziert. An den Tagen 1 bis 4 waren in der Nase der geboosterten Tiere kaum Viren nachweisbar. An Tag 4 ließen sich bei fünf von acht Kontrolltieren und bei drei von acht der geimpften Tieren Virus-Titer nachweisen, wobei es keinen klaren Unterschied zwischen den beiden Boost-Kohorten gab. Am achten Tag ließen sich dann Viren nur noch bei vier von acht der Kontrollen nachweisen. Die geimpften Tiere waren virusfrei.
Die Ergebnisse dieser präklinischen Arbeit könnten andeuten, dass derzeit für eine Booster-Impfung kein an Omikron angepasster Impfstoff erforderlich zu sein scheint. Zumindest bei den Versuchstieren war eine Booster-Impfung mit Spikevax einem angepassten Impfstoff gleichwertig. Beide Impfschemata führen zu einem robusten Anstieg der neutralisierenden Antikörper, der auszureichen scheint, um schwere Erkrankungen nach Exposition gegenüber allen bekannten Varianten zu verhindern.
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