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Angepasster Moderna-Impfstoff

BA.4/BA.5-Booster überzeugt in klinischer Studie

Die beiden bivalenten, auf Omikron abzielenden Booster-Impfstoffkandidaten von Moderna lösen im Vergleich zu einer Booster-Dosis mit Spikevax® gegen die Omikron-Varianten BA.1 oder BA.4/BA.5 in Phase-II/III-Studien eine überlegene Antikörperreaktion aus. Dies berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Theo Dingermann
15.11.2022  13:00 Uhr

Anfängliche Zweifel an der Wirksamkeit der an die Omikron-Varianten angepassten, bivalenten Impfstoffe werden nun auch für die Produkte des US-amerikanischen Unternehmens Moderna ausgeräumt. In einer Pressemitteilung erklärt das Unternehmen, dass ihre bivalente an die BA.1-Variante angepasste Vakzine (mRNA-1273.214) und die analoge an BA.4/BA.5 angepasste Vakzine (mRNA-1273.222) in klinischen Phase-II/III-Studien die Kriterien einer spezifischen Immunogenität gegenüber dem ursprünglichen Stamm erfüllen.

Zudem induzierte in der Untersuchung eine 50-µg-Booster-Dosis von mRNA-1273.222 bei 511 zuvor geimpften und geboosteten Teilnehmern (im Alter von 19 bis 89 Jahren) eine im Vergleich zu einer 50-µg-Booster-Dosis mit dem Original-Coronaimpfstoff Spikevax® überlegene neutralisierende Antikörperreaktion gegen die Omikron-Varianten BA.4/BA.5.

Gute spezifische Antikörpertiter nach Booster-Impfung

Die Teilnehmer hatten die Booster-Impfungen mit dem bivalenten Impfstoff etwa 9,5 Monate und die Booster-Impfung mit Spikevax etwa 4,5 Monate nach ihrer vorherigen Impfung erhalten. Die BA.4/BA.5-Titer vor der Auffrischung waren in beiden Gruppen ähnlich. Bei denjenigen, die bereits eine Infektion mit dem Coronavirus hatten, führte die neue Impfung nach Angaben des Unternehmens zu einer 5,11-fach höheren Konzentration von Antikörpern gegen BA.4 und BA.5 als die alte Impfung. Bei Personen, die keine frühere Infektion hatten, führte die neue Impfung zu einer 6,29-fach höheren Antikörperkonzentration als die alte Impfung. Bei allen Teilnehmern lag der BA.4/BA.5-Omikron-Titer nach der Booster-Impfung im Schnitt um den Faktor 15,1 höher als vor der Booster-Impfung.

Bei Teilnehmern, die sich vor der Booster-Impfung nicht infiziert hatten, stieg der Titer nach der Booster-Impfung um den Faktor 26,4, wohingegen er bei den Teilnehmern mit vorheriger Infektion um das 9,8-Fache gegenüber den Werten vor der Booster-Impfung anstieg. Wichtig ist zudem, dass sich die Ergebnisse zwischen Teilnehmern im Alter von 65 Jahren und älter und Teilnehmern im Alter von 18 bis 65 Jahren nicht unterschieden.

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