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CRISPR/Cas-Konzept

Viel mehr als eine molekulare Schere

Das stetig wachsende Verständnis der CRISPR-Biologie hat zu Anwendungen geführt, die teilweise bereits in der Klinik angekommen sind. Die ursprüngliche Methode wirkt wie eine molekulare Schere und ermöglicht eine präzise anpassbare DNA-Editierung zur Korrektur von Mutationen. Allerdings erschöpft sich das Potenzial dieser gewaltigen Methode nicht im gezielten Zerschneiden von DNA.
Theo Dingermann
30.03.2025  08:00 Uhr

CRISPR/Cas-System schützt Bakterien vor Phagen

Der erste Nachweis, dass das CRISPR-System Bakterien vor einer Infektion mit Phagen zu schützen vermag, gelang 2007 Forschenden des Unternehmens Danisco, einem der damals weltweit größten Hersteller von Lebensmittelzusatzstoffen. Sie wollten verstehen, wie Streptococcus thermophilus, der in der Milchindustrie häufig zur Herstellung von Joghurt und Käse verwendet wird, sich vor Phagenangriffen, die immer wieder Probleme bei der industriellen Joghurtherstellung bereiten, biologisch schützt.

Bei diesen Arbeiten zeigten die Forschenden experimentell, dass CRISPR-Systeme tatsächlich adaptive Immunsysteme sind. Bedrohen neue Phagen eine Bakterienkultur, integrieren die angegriffenen Bakterien einen kleinen Teil der Phagen-DNA in den CRISPR-Cluster in ihrem Genom, wodurch sie die nächste Welle angreifender Phagen abwehren können. Außerdem zeigten sie, dass Cas9 das Protein ist, das die eindringenden Phagen inaktiviert.

Heute ist dieses sehr frühe Immunsystem umfassend verstanden. Der CRISPR-Gen-Cluster, in dem alle Komponenten des bekanntesten und am meisten eingesetzten CRISPR-Cas9-Systems codiert sind, wird in den Bakterien ständig transkribiert (Abbildung 1A). Die große Prä-crRNA wird anschließend in einzelne CRISPR-RNA (crRNA), bestehend aus einer Wiederholungseinheit und einer kurzen Spacer-Sequenz, aus einem Bakteriophagen-Genom zurechtgeschnitten. Eine trans-aktivierende crRNA (tracrRNA), die im Übrigen von Charpentier entdeckt wurde und als letztes fehlendes Puzzleteilchen das System komplettierte, fungiert zusammen mit den crRNA als sogenannte duale RNA-Leitstruktur. Diese wird zum einen von der Cas-Nuklease erkannt und bildet mit dieser den CRISPR/Cas9-Komplex und zum anderen dient sie als molekularer Wegweiser, um eindringende Phagen-Nukleinsäuren zu erkennen und gezielt zu zerstören.

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