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Resolution an die ABDA

Versorgungswerke positionieren sich zu Fachkräfte-Rente

Trotz anhaltender Herausforderungen wie Inflation und Niedrigzinsen sehen sich die Versorgungswerke der Apotheker für die Zukunft gut aufgestellt. Bei ihrer 87. Ständigen Konferenz in Rostock beschlossen sie zudem eine Resolution zum Thema Fachkräfte-Rente.
Cornelia Dölger
23.05.2023  15:30 Uhr

Die jährliche Konferenz fand bereits am 12. Mai stand. Im Nachgang erläuterte nun das Versorgungswerk der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (VAWL) Details aus dem Treffen. VAWL-Vorstand Christian Schmidt ist gleichzeitig Leiter der Ständigen Konferenz der insgesamt neun Versorgungswerke für Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland.

Diese Versorgungswerke der Apothekerkammern sind berufsständige Versorgungseinrichtungen auf Grundlage der Heilberufsgesetze des jeweiligen Bundeslandes. Sie haben die Aufgabe, ihre Mitglieder und deren Familienangehörige mit Versorgungsleistungen abzusichern, zum einen durch Rentenzahlungen, zum anderen durch Zahlungen zur Berufsunfähigkeit und mögliche Hinterbliebenenzahlungen. Die Versorgungswerke finanzieren sich aus Eigenmitteln, bekommen also weder staatliche Zuwendungen noch Steuerzuschüsse.

Stärkung von Rücklagen und Risikokapital

Der VAWL betonte, dass auch die Versorgungswerke unter der anhaltenden Inflation zu leiden haben. Dynamisierungen wurden demnach in mehreren Versorgungswerken vorgenommen – aber nicht in allen. Vielmehr wurden sie in der Regel für Anwartschaftsverbände mit niedriger Verzinsung oder eben als Inflationsausgleich vorgesehen. Wegen der aktuellen und schon länger anhaltenden herausfordernden Situation am Kapitalmarkt liegen demnach die Schwerpunkte bei allen Versorgungswerken weiterhin in der Stärkung der Rücklagen und des Risikokapitals, heißt es. Auch den Klimawandel haben die Versorger im Fokus. Die Themen Nachhaltigkeit und ESG (Environmental Social Governance) stünden etwa bei Anlageaussschuss- und Gremiensitzungen auf jeder Tagesordnung.

Zusammenfassend könne gesagt werden, »dass die Versorgungswerke in Summe gut aufgestellt sind«. Sie müssten sich aber täglich neuen Herausforderungen wie dem Angriffskrieg der Ukraine und dessen Auswirkungen stellen. »Jedes Versorgungswerk sucht für sich und seine Gegebenheiten den sichersten und sinnvollsten Weg, um bestmöglich durch diese Krisen zu kommen«, heißt es in der VAWL-Mitteilung. Bei den Ständigen Konferenzen werde gerne der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen genutzt. Wesentliche Schwerpunkte bildeten demnach auch im Jahr 2023 das Risikomanagement, Stresstests sowie Asset-Liability-Studien.

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