Versorgungswerke positionieren sich zu Fachkräfte-Rente |
Cornelia Dölger |
23.05.2023 15:30 Uhr |
Auch die Apothekenversorgungswerke haben unter Herausforderungen wie der anhaltenden Inflation zu leiden. Sie sehen sich aber gut gerüstet für die Zukunft. / Foto: Imago/Westend61
Die jährliche Konferenz fand bereits am 12. Mai stand. Im Nachgang erläuterte nun das Versorgungswerk der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (VAWL) Details aus dem Treffen. VAWL-Vorstand Christian Schmidt ist gleichzeitig Leiter der Ständigen Konferenz der insgesamt neun Versorgungswerke für Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland.
Diese Versorgungswerke der Apothekerkammern sind berufsständige Versorgungseinrichtungen auf Grundlage der Heilberufsgesetze des jeweiligen Bundeslandes. Sie haben die Aufgabe, ihre Mitglieder und deren Familienangehörige mit Versorgungsleistungen abzusichern, zum einen durch Rentenzahlungen, zum anderen durch Zahlungen zur Berufsunfähigkeit und mögliche Hinterbliebenenzahlungen. Die Versorgungswerke finanzieren sich aus Eigenmitteln, bekommen also weder staatliche Zuwendungen noch Steuerzuschüsse.
Der VAWL betonte, dass auch die Versorgungswerke unter der anhaltenden Inflation zu leiden haben. Dynamisierungen wurden demnach in mehreren Versorgungswerken vorgenommen – aber nicht in allen. Vielmehr wurden sie in der Regel für Anwartschaftsverbände mit niedriger Verzinsung oder eben als Inflationsausgleich vorgesehen. Wegen der aktuellen und schon länger anhaltenden herausfordernden Situation am Kapitalmarkt liegen demnach die Schwerpunkte bei allen Versorgungswerken weiterhin in der Stärkung der Rücklagen und des Risikokapitals, heißt es. Auch den Klimawandel haben die Versorger im Fokus. Die Themen Nachhaltigkeit und ESG (Environmental Social Governance) stünden etwa bei Anlageaussschuss- und Gremiensitzungen auf jeder Tagesordnung.
Zusammenfassend könne gesagt werden, »dass die Versorgungswerke in Summe gut aufgestellt sind«. Sie müssten sich aber täglich neuen Herausforderungen wie dem Angriffskrieg der Ukraine und dessen Auswirkungen stellen. »Jedes Versorgungswerk sucht für sich und seine Gegebenheiten den sichersten und sinnvollsten Weg, um bestmöglich durch diese Krisen zu kommen«, heißt es in der VAWL-Mitteilung. Bei den Ständigen Konferenzen werde gerne der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen genutzt. Wesentliche Schwerpunkte bildeten demnach auch im Jahr 2023 das Risikomanagement, Stresstests sowie Asset-Liability-Studien.
Die Mitglieder der Ständigen Konferenz beschlossen in Rostock auch eine Resolution zur Fachkräfte-Rente und schickten sie im Namen der Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker an die ABDA nach Berlin. Ulrich Laut, Hauptgeschäftsführer des Versorgungswerks der Landesapothekerkammer Hessen, hatte einen entsprechenden Entwurf verfasst.
Das Modell zur betrieblichen Altersvorsorge richtet sich insbesondere an die sogenannten Assistenzberufe, also beispielsweise PTA und PKA, deren Altersbezüge nicht wie bei Approbierten aufgrund ihrer Pflichtmitgliedschaft in den Apothekerkammern durch die Versorgungswerke abgesichert sind. Über Details hatte die PZ vor Kurzem berichtet. Auf PZ-Nachfrage erläuterte VAWL- Vorstand Christian Schmidt, dass die Ständige Konferenz die Gewährung einer betrieblichen Altersvorsorge für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter generell unterstütze. Sie sehe aber aufgrund der tarifbedingten betrieblichen Altersvorsorge keine Notwendigkeit für das neue Modell.