Urlaub mit Nebenwirkung |
Christina Hohmann-Jeddi |
18.06.2025 18:00 Uhr |
Falls es trotz aller Vorsicht doch zu Reisedurchfall kommt, ist die wichtigste Maßnahme der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Dazu eignen sich am besten orale Rehydratationslösungen (ORS) aus der Apotheke. Alternativ können selbst hergestellte Lösungen aus Wasser, Salz und Zucker helfen. Bei leichten Symptomen genügt es oft, viel zu trinken und leichte Kost zu sich zu nehmen. In schwereren Fällen können Medikamente wie Loperamid kurzfristig zur Symptombekämpfung eingesetzt werden.
Es stelle sich immer die Frage, ob Antibiotika eingenommen werden sollten. Dagegen spreche das erhöhte Risiko für Infektionen mit multiresistenten Erregern – dafür, dass das Reiseerlebnis mit einer Antibiotikaeinnahme weniger beeinträchtigt sei und das Risiko eines Reizdarmsyndroms sinke. Steffen empfahl eine Therapie mit einer Einzeldosis Azithromycin, Rifaximin oder Levofloxacin (plus Loperamid). Diese schädige das Darmmikrobiom nicht und steigere im Gegensatz zu einer längeren Antibiotikaeinnahme auch die Zahl der Resistenzgene nicht.
Bei anhaltendem oder blutigem Durchfall, hohem Fieber oder schweren Begleitsymptomen ist unbedingt ärztliche Hilfe erforderlich.