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Patientenberatung

UPD: Kein Wettbewerbsproblem beim E-Rezept

UPD: Patienten sind völlig frei in ihrer Entscheidung

UPD: Patienten sind völlig frei in ihrer Entscheidung

Auf Nachfrage der PZ zu den Wettbewerbsmöglichkeiten beim E-Rezept  erklärte Weigand, dass er aus Patientensicht »keine Wettbewerbsprobleme« bei der geplanten Konstruktion sehe. Denn: »Patienten werden die Möglichkeit haben, zu ihren E-Rezepten über die Gematik-App in verschiedenen Apotheken Anfragen zu stellen.« Sie seien »völlig frei« in der Entscheidung, wo sie ihre Verordnung einlösen wollen. Auch Hagen verteidigte das derzeit geplante Konstrukt und erinnerte daran, dass im PDSG das Makelverbot mitbeschlossen wurde, welches die freie Apothekenwahl absichere.

Der UPD-Experte Weigand fügte hinzu, dass das E-Rezept keine »Stand-alone-Lösung« bleiben dürfe. Vielmehr sei es wichtig, auch andere Digital-Komponenten, wie etwa die E-Patientenakte und den E-Medikationsplan, miteinander zu verknüpfen. Er wünsche sich auch, dass die Digitalisierung der Arzneimittelversorgung »nicht nur über Handys« geplant werde. Vielmehr sei es wichtig, insbesondere auch an ältere Menschen zu denken, die möglicherweise kein Smartphone nutzen (können). Er wies auch darauf hin, dass das E-Rezept und die von der Gematik geplante App nicht nur »auf den neuesten Handys« laufen können solle. Ältere Menschen nutzten häufiger auch ältere Smartphones – auch auf diesen Geräten müsse man die Verordnungen anwenden können.

Welche Rolle spielt E-Health-Tec?

Tobias Leipold, Geschäftsführer bei E-Health-Tec, berichtete aus dem E-Rezept-Modellprojekt, das die Zur-Rose-Tochter gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg gestartet und dann bundesweit ausgerollt hat.  Alleine im Hamburger Stadtteil Wandsbek, wo das E-Rezept derzeit in zwei Apotheken getestet wird, seien mehr als 1000 E-Verordnungen über die Handy-App abgewickelt worden. Auf die Nachfrage der PZ, ob sich die TK und die Zur-Rose-Tochter an die seit Mitte 2020 geltenden Spezifikationen der Gematik für das E-Rezept halten, wollte Leipold nicht konkret antworten. Die Vorgehensweise sei »sehr ähnlich« wie von der Gematik vorgesehen.

Seit einigen Monaten ist auch klar, dass E-Health-Tec seine IT-Expertise in die Erstellung des nationalen E-Rezept-Dienstes einbringt. Zur Erinnerung: Die Zur Rose ist Subunternehmerin der IBM Deutschland, die von der Gematik in Sachen E-Rezept-Fachdienst beauftragt wurde. Gematik-Chef Leyck Dieken hatte im PZ-Interview  erklärt, dass die Mitarbeiter/-innen von E-Health-Tec keinerlei strategischen Einfluss auf das Projekt haben, einige »Programmierer« seien beteiligt. Auf Nachfrage der PZ wollte am gestrigen Dienstag auch Leipold keine näheren Details zur konkreten Beteiligung und den genauen Aufgaben seiner Firma in dem Projekt bekanntgeben.

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