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Hospitalisierte Patienten

Tofacitinib senkt Sterblichkeit bei Covid-19

Hospitalisierte Covid-19-Patienten haben einer Phase-II-Studie zufolge bessere Überlebenschancen, wenn sie mit dem JAK-Inhibitor Tofacitinib behandelt werden. Das Sicherheitsprofil ist gut.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 18.06.2021  15:30 Uhr

Neben Barcitinib (Olumiant®) als Hemmer der Januskinase (JAK) 1 und 2 befindet sich mit Tofacitinib (Xeljanz®) ein weiterer JAK-Inhibitor in der klinischen Prüfung bei Covid-19. Die antiinflammatorische Wirkung der Substanz soll die überschießende Immunreaktion abmildern, die bei einem Teil der mit SARS-CoV-2 Infizierten auftritt. Während im Fall von Barcitinib bereits Daten aus großen Studien vorliegen und die Europäische Arzneimittelagentur eine entsprechende Zulassungserweiterung prüft, sind für Tofacitinib bislang wenig Daten verfügbar. Nun stellt ein Team um Dr. Patrícia O. Guimarães vom Hospital Israelita Albert Einstein in Sao Paolo erste Ergebnisse einer Phase-II-Studie in Brasilien im »New England Journal of Medicine« vor.

In der Studie erhielten 289 Covid-19-Patienten entweder 10 mg Tofacitinib oder Placebo zweimal täglich für bis zu 14 Tage beziehungsweise bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus. Fast 90 Prozent der Probanden erhielten als Standardtherapie im Krankenhaus Glucocorticoide, 78 Prozent erhielten eine prophylaktische und 21 Prozent eine therapeutische Antikoagulation. Der primäre Endpunkt war respiratorisches Versagen und Tod innerhalb von 28 Tagen.

Zu einem dieser Ereignisse kam es bei 18,1 Prozent der Patienten in der Tofacitinib-Gruppe und bei 29,0 Prozent in der Placebogruppe, was einer Risikoreduktion um 37 Prozent entspricht. Die Gesamtsterblichkeit lag mit 2,8 Prozent im Interventionsarm um die Hälfte niedriger als im Placeboarm, berichtet das Team in der Publikation. Die Ergebnisse waren über beide Geschlechter, alle Altersgruppen und prädefinierten Subgruppen (zum Beispiel hinsichtlich des Sauerstoffbedarfs) konstant.

Dabei zeigte sich auch ein gutes Risikoprofil des JAK-Inhibitors: Schwere unerwünschte Ereignisse traten bei 14,1 Prozent der Patienten unter Tofacitinib und bei 12,0 Prozent der Patienten unter Placebo auf. Von speziellem Interesse sind dabei kardiologische Ereignisse, da zu dem für die Therapie der rheumatoiden Arthritis zugelassenen Tofacitinib aufgrund eines erhöhten Risikos für schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse und maligne Erkrankungen im März ein Rote-Hand-Brief erschienen war.

In der Tofacitinibgruppe trat jeweils ein Fall von tiefer Venenthrombose, akutem Myokardinfarkt, ventrikulärer Tachykardie und Myokarditis auf. In der Kontrollgruppe waren ein hämorrhagischer Schlaganfall und ein kardiogener Schock zu verzeichnen. Schwere Infektionen waren mit 3,5 Prozent in der Tofacitinibgruppe etwas seltener als unter Placebo mit 4,2 Prozent.

Den Ergebnissen zufolge könnte die JAK-Inhibition eine weitere therapeutische Option für Covid-19-Patienten mit Pneumonie sein, die noch keine Beatmung benötigen. Wie groß die Wirksamkeit der Substanzen ausfällt, muss noch in weiteren Studien untersucht werden. Zu Barcitinib laufen der Publikation zufolge derzeit vier Studien und zu Tofacitinib zwei.

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