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Hämorrhoidalleiden

Tabuthema mit hohem Leidensdruck

Hämorrhoidalleiden sind ein Tabuthema, auch in der Apotheke. Obwohl jeder zweite Erwachsene im Lauf seines Lebens mehr oder weniger starke Beschwerden mit Erkrankungen in der Analregion hat, fällt es vielen schwer, diese anzusprechen. In der Apotheke sind Fingerspitzengefühl und empathische Beratung gefordert.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 05.04.2020  08:00 Uhr

Hämorrhoidalleiden werden schon 2500 Jahre vor Christus beschrieben. Die erste dokumentierte Behandlung erfolgte 400 vor Christus durch Hippokrates von Kos, der den Hämorrhoiden mit Brenneisen und Suppositorien zu Leibe rückte.

In den westlichen Industrienationen gelten Hämorrhoidalleiden als Volkskrankheit – mit hoher Dunkelziffer. Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen mit einem Erkrankungsgipfel im Alter von 45 bis 65 Jahren. Lange Zeit glaubte man, dass es sich um venöse Gefäße im Analkanal und bei deren Vergrößerung um »Krampfadern« handle. Diese Vorstellung ist gemäß der aktuellen S3-Leitlinie »Hämorrhoidalleiden« (Stand 2019; AWMF-Registriernummer 081-007) nicht mehr zutreffend.

Veränderte Gefäßpolster im Analkanal

Der Hämorrhoidalplexus ist ein schwammartiges, arteriovenöses Gefäßpolster, das ringförmig vor dem Schließmuskel des Afters liegt. Kollagenfasern und elastische Muskelfasern stabilisieren die Lage des Polsters. Dieses Blutkissen sorgt für die Feinabdichtung des Analkanals und verhindert unwillkürlichen Stuhlabgang.

Den Hämorrhoidalplexus muss man sich vorstellen wie einen Schwellkörper: Soll keine Darmentleerung erfolgen, füllt sich das Gefäßpolster mit Blut. Steht die Defäkation an, entleert sich das Polster. Das gute Zusammenspiel vieler Faktoren, zum Beispiel von Dehnungsreizen des Rektums und Impulsen der gestreiften und glatten Muskulatur, sowie Signale des zentralen sympathischen und parasympathischen Nervensystems spielen eine Rolle. Krankhafte Vergrößerungen dieses Gefäßpolsters werden als Hämorrhoiden bezeichnet; Beschwerden nennt man Hämorrhoidalleiden oder symptomatische Hämorrhoiden bezeichnet.

In den Industrienationen zählen Hämorrhoidalleiden zu den häufigsten Erkrankungen, doch nur 4 Prozent der Erkrankten suchen einen Arzt auf. Die Beschwerden, die mit den Veränderungen der Hämorrhoiden einhergehen, sind meist unspezifisch und umfassen Juckreiz, Nässen, Schmerzen bei der Stuhlentleerung, Vorwölbung des Gefäßkissens (Prolaps) in den Analkanal oder vor den Schließmuskel, Schwellung und Blutungen.

Hämorrhoidalleiden sind ein Tabu­thema. Viele Betroffene »kurieren« sich selber, und viele anale Beschwerden werden von Patienten und Ärzten auf Hämorrhoidalleiden zurückgeführt, haben tatsächlich aber eine andere Ursache. Daher gehören die Symptome zunächst einmal differenzialdiagnostisch abgeklärt. Blutbeimengungen im Stuhl können auch auf schwerwiegende Darmerkrankungen hindeuten. Hämorrhoiden werden entsprechend ihrer Größenzunahme und Vorwölbung in vier Stadien mit fließenden Übergängen eingeteilt (Tabelle 1).

Stadium Charakteristik
1 Hämorrhoiden sind nur bei proktoskopischer Untersuchung sichtbar
2 Vorwölbung der Hämorrhoiden bei der Defäkation (Prolaps) mit anschließender spontaner Rückbildung
3 Prolaps bei der Defäkation/Rückbildung erfolgt nicht mehr ­spontan, sondern ist nur manuell möglich
4 Prolaps der Hämorrhoiden bleibt bestehen und ist nicht mehr zurückzuschieben
Tabelle 1: Stadieneinteilung der Hämorrhoiden
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