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Hämorrhoidalleiden

Tabuthema mit hohem Leidensdruck

Hämorrhoidalleiden sind ein Tabuthema, auch in der Apotheke. Obwohl jeder zweite Erwachsene im Lauf seines Lebens mehr oder weniger starke Beschwerden mit Erkrankungen in der Analregion hat, fällt es vielen schwer, diese anzusprechen. In der Apotheke sind Fingerspitzengefühl und empathische Beratung gefordert.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 05.04.2020  08:00 Uhr

Wer ist betroffen?

Gewebefasern und Muskelstrukturen, die den Hämorrhoidalplexus umgeben und stabilisieren, beginnen sich ab dem 30. Lebensjahr durch das physiologische Altern zu verändern. Daher sind Hämorrhoiden bei jüngeren Menschen eher sehr selten. Mit zunehmenden Alter können sich Hämorrhoidalleiden beziehungsweise ein Prolaps in den Analkanal oder nach außen entwickeln. Das Erkrankungsrisiko ist bei Senioren deutlich erhöht.

Bei Kindern sind Hämorrhoiden ex­trem selten. Ähnliche Beschwerden im Analbereich werden oft als Hämorrhoiden fehinterpretiert. Häufiger sind ein Analprolaps, Fissuren oder Marisken. Ein Analprolaps tritt meistens vor dem dritten Lebensjahr auf, und oft ist eine weitere Krankheit, etwa Mukoviszidose, die Ursache. Bei einer Analfissur reißt die Schleimhaut ein, was zu Blutungen führen kann. Verstopfung, zu starkes Pressen beim Stuhlgang, ungesunde Ernährung und unzureichendes Trinken gelten als Hauptursache. Die Pflege der gereizten Haut und ein verändertes Ernährungs- und Trinkverhalten schaffen Abhilfe. Nicht pressen beim Stuhlgang.

Marisken – weiche bis derbe, hautfarbene Knoten oder Hautlappen am äußeren Analrand – treten altersunabhängig auf. Sie können als Hyperplasien der Haut ohne erkennbare Ursache (primäre Form) oder sekundär infolge von chronischen Analfissuren, chirurgischen Eingriffen am Anus oder Grunderkrankungen wie Morbus Crohn entstehen. Sie bereiten selten Beschwerden und sind eher ein kosmetisches oder hygienisches Problem. Allerdings sind entzündliche Veränderungen durch Irritationen möglich. Asymptomatische Marisken erfordern keine Therapie, nur eine sorgfältige Analhygiene. Ansonsten sind symptomatische oder operative Therapien zu erwägen.

Kontroverse Diskussion der Ursachen

Hämorrhoidalleiden sind weit verbreitet, die Ursachen allerdings noch unzureichend wissenschaftlich belegt.

Gemäß der neuen Leitlinie spielt die zunehmende distale Verlagerung des Hämorrhoidalplexus bei der Entstehung eines Hämorrhoidalleidens die Hauptrolle. Dazu tragen verschiedene Faktoren bei. Gefäßveränderungen in dem Blutkissen stören die Feinabstimmung von Füllung und Entleerung. Ebenso können degenerative und/oder entzündliche Veränderungen der stabilisierenden Muskel- oder Kollagenfasern sowie eine Bindegewebsschwäche das Gefäßpolster nicht ausreichend in seiner Position halten. Die Kontrolle über Darmgase und Stuhl ist nicht mehr zufriedenstellend möglich.

Jede Erhöhung des Ruhedrucks im Rektum durch Stress, Reizdarmsyndrom, ungesundes Defäkationsverhalten oder Stoffwechselerkrankungen können das Gefäßpolster langfristig strukturell verändern. Obstipation und Stuhlentleerungsstörungen können die Folge einer einseitigen Ernährung mit unzureichender Zufuhr von Ballaststoffen sein. Der Darm wird nicht mehr ausreichend gefüllt, und der Dehnungsdruck auf das Rektum verringert sich. Harter Stuhl und Verstopfung können starkes Pressen beim Stuhlgang begünstigen.

Weitere Studien lassen vermuten, dass Bewegungsarmut, erhöhter Alkoholkonsum, Übergewicht und der Genuss scharfer Speisen als Auslöser infrage kommen. Aber auch genetische Ursachen von Hämorrhoidalleiden werden diskutiert.

Im Endstadium besteht der Hämorrhoidalplexus überwiegend aus Bindegewebe und ungeordneten Muskel­fasern, was zu einem irreversiblen ­Prolaps führt (Tabelle 1).

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