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Leberzirrhose

Stumme Erkrankung mit schweren Folgen

Ein zirrhotischer Umbau der Leber ist eine häufige Erkrankung in Deutschland. Etwa 250 von 100.000 Menschen leiden daran. Durch die komplexen und vielfältigen Aufgaben, die die Leber im gesunden Organismus übernimmt, resultiert aus dem Verlust funktionsfähiger Leberzellen ein kompliziertes und meist progredientes Krankheitsbild.
Anka Röhr
24.09.2023  08:00 Uhr

Typische Symptome kommen spät

Die hauptsächlichen Aufgaben der Leber liegen in Abbau und Ausscheidung von körpereigenen Abfallprodukten und Toxinen, der Verarbeitung der Galle sowie der Produktion von Albumin und Gerinnungsfaktoren.

Bei beginnendem fibrotischen Umbau und bei der Entstehung einer Fettleber bemerken die Patienten zunächst keine Symptome. Danach folgt eine unspezifische Allgemeinsymptomatik mit Fatigue, Leistungsminderung, Blähungen und Durchfall. Spezifische Symptome manifestieren sich später vor allem an der Haut sowie im hormonellen System.

Typische Erscheinungen sind die »Bauchglatze« (Haarverlust und vermehrte Abzeichnung der Gefäße im Bauchbereich), spinnenartige Gefäßneubildungen (Spider naevi) im Oberkörperbereich und im Gesicht, Juckreiz, Uhrglasnägel, gerötete Handballen und Verdickung der Sehnen auf der Handinnenseite, glänzend rote Lippen und Zunge (Lacklippen, Lackzunge) sowie Osteoporose-Neigung. Durch die nachlassende Hormonproduktion kommt es zu Potenzstörungen, Verlust der männlichen Behaarung, Rückbildung der Hoden, Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen und bei Frauen zu Menstruationsstörungen. Schmerzen spielen bei der Leberzirrhose nur eine untergeordnete Rolle.

Neben dem Verlust der eigentlichen Aufgaben der Leber entwickeln sich bei einer fortschreitenden Zirrhose typische Begleiterkrankungen und Spätfolgen. Mit zunehmender Fibrosierung kommt es zum Rückstau des Blutes in der Pfortader, die vom unteren Abdominalbereich zur Leber führt. Dies und der einsetzende Albumin-Mangel fördern die Einlagerung von Wasser im Bauchraum (Aszites). Dabei steigt das Risiko für eine spontan bakterielle Peritonitis (Bauchfellentzündung) durch mikrobielle Translokation. Die starke Bauchwassereinlagerung – mehr als 10 Liter sind keine Seltenheit – verursacht Druckgefühl und Schmerzen.

Die portale Hypertension hat außerdem zur Folge, dass sich Varizen im Ösophagus und Magenfundus bilden. Häufig kommt es zu lebensbedrohlichen Blutungen aus diesen Varizen, gekennzeichnet durch schwallartiges Erbrechen von Blut.

Zusätzlich sammeln sich Toxine im Körper an, die hepatisch nicht mehr ausreichend eliminiert werden. Besonders die fehlende Elimination des neurotoxischen Ammoniaks belastet das zentrale Nervensystem. Ammoniak kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und verursacht Verwirrtheit, Orientierungsverlust und Wesensveränderung, die hepatische Enzephalitis. Dies kann bis zum Koma hepaticum führen.

Bei etwa 20 Prozent der Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose kommt es zu einer (sonst seltenen) Pfortaderthrombose. Thromben verschließen dabei einzelne Äste oder die gesamte Pfortader, die durch die Stauung in Richtung Leber und die damit einhergehende Hypertension ohnehin belastet ist. Diese Thromboseneigung besteht, obwohl die Patienten allgemein ein erhöhtes Risiko für Blutungen haben, da die Produktion von Gerinnungsfaktoren vermindert ist.

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