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Bundesweite Impfaktionswoche
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Spahn und Wieler appellieren an Ungeimpfte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut an die Bevölkerung appelliert, sich gegen Corona impfen zu lassen. «Jede einzelne Impfentscheidung entscheidet auch darüber, wie sicher wir gemeinsam durch Herbst und Winter kommen», sagte der CDU-Politiker am heutigen Mittwoch in Berlin. Spahn verwies darauf, dass auf Intensivstationen momentan vor allem nicht geimpfte Menschen wegen Covid-19 behandelt würden.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 08.09.2021  14:20 Uhr

»Es geht darum, dass das Gesundheitswesen nicht überlastet wird.«  Die Zahl der Ungeimpften sei noch zu groß. Auf diesem Stand könne nicht sichergestellt werden, dass es nicht wieder zu einer sehr starken Be- oder Überlastung komme. Zu Fragen nach einem möglichen erneuten Lockdown, die ihm oft gestellt würden, sagte Spahn: »Die Debatte muss doch andersherum gehen: Wir haben das Mittel in der Hand, uns zurück in Freiheit und Normalität zu impfen». Man sei schon ein ganzes Stück vorangekommen, «aber wir müssen eben noch einige, viele weitere überzeugen, diesen Weg mit uns zu gehen.«

66 Prozent der Bevölkerung sind Spahns Angaben zufolge mindestens einmal geimpft, 61,6 Prozent hätten vollen Impfschutz, wie der Minister auf Twitter schrieb. Deutschland ist nach seiner Einschätzung im Vergleich zu anderen Ländern besser durch die vergangenen eineinhalb Jahre der Pandemie gekommen. »Das Vereinigte Königreich hat auf die Bevölkerung bezogen mehr als doppelt so viele Todesfälle wie Deutschland«, sagte er.

Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnte heute in Berlin vor einer heftigen vierten Corona-Welle im Herbst. »Wenn wir die aktuellen Impfquoten nicht drastisch steigern, dann kann die aktuelle vierte Welle im Herbst einen fulminanten Verlauf nehmen«, sagte Wieler. »Die Pandemie ist noch nicht vorbei.« Schon jetzt steige die Zahl der Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden müssten, insbesondere auch bei jüngeren Menschen. Die allermeisten von ihnen seien ungeimpft. Je mehr Menschen sich impfen ließen, desto weniger schlimm verlaufe die vierte Welle und desto früher sei die Pandemie beendet, betonte der RKI-Chef. »Es liegt in unseren eigenen Händen, viele schwere Verläufe und auch Todesfälle zu verhindern.« Das Risiko, mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus zu müssen, sei bei Geimpften derzeit zehnmal geringer als bei Ungeimpften.

Viele Krankenhausaufenthalte verhindert

Laut Schätzungen des RKI seien durch Impfungen zwischen Januar und Juli etwa 77.000 Krankenhausaufenthalte und rund 20.000 Fälle auf Intensivstationen verhindert worden. Das sei ein »wirklich großartiger Erfolg der Impfung«, sagte Wieler. Schätzungsweise hätten Impfungen in dem Zeitraum über 700.000 Infektionsfälle vermieden. »Was uns wirklich allen klar sein muss: Wer sich nicht impfen lässt, wird sich auf absehbare Zeit mit Sars-CoV-2 infizieren«, warnte Wieler. Er betonte: »Alle, die sich impfen lassen können, sich aber noch nicht haben impfen lassen: Bitte lassen Sie sich impfen. Und das gilt für alle Menschen in unserem Land, die älter als zwölf Jahre sind.«

Um gegen die gesunkene Impfbereitschaft anzugehen, plant das Bundesgesundheitsministerium in der kommenden Woche eine gezielte Werbekampagne. Unter dem Slogan #HierWirdGeimpft soll vom 13. bis 19. September eine bundesweite Impfaktionswoche stattfinden. Darüber, was die für Impfstoffbestellung in Arztpraxen und Apotheken bedeutet, hat die PZ in der vergangenen Woche bereits berichtet. 

 

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