Spätfolgen vermeiden, Prognose verbessern |
Mindestens ebenso wichtig wie die Blutzuckereinstellung ist die Kontrolle des Blutdrucks. Hypertonie und diabetische Nephropathie bedingen sich gegenseitig und bilden einen fatalen Kreislauf. Die Zielwerte liegen in der Regel unter 140/80 mmHg.
ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorantagonisten (Sartane) sind die Medikamente der Wahl, da sie neben der Blutdrucksenkung eine direkte protektive Wirkung auf die Nieren haben. Sie senken den intraglomerulären Druck und reduzieren damit die Proteinurie. Dieser Mechanismus führt zu einer Nephroprotektion und verlangsamt die Progression der Erkrankung (7).
Begleitende Komplikationen müssen individuell behandelt werden. Bei renaler Anämie kann eine Substitution von Erythropoetin die Blutwerte stabilisieren und Symptome wie Müdigkeit oder Leistungsabfall dämpfen. Bei ausgeprägter Proteinurie wird manchen Patienten eine moderate Eiweißrestriktion empfohlen, da dies die Filtrationsbelastung verringern kann. Eine Kochsalzrestriktion unterstützt zusätzlich die Blutdruckkontrolle und vermindert die Ödembildung (4, 7).
Im Stadium der terminalen Niereninsuffizienz ist oft eine Nierenersatztherapie nötig, zum Beispiel eine Hämo- oder Peritonealdialyse oder eine Nierentransplantation. / © Imago/UIG
In fortgeschrittenen Stadien kann ein nephrotisches Syndrom auftreten. Dies ist ein komplexes Krankheitsbild, bestehend aus einer Proteinurie über 3,5 g pro Tag, Hypoalbuminämie, Ödembildung sowie gegebenenfalls Dyslipidämie und erhöhter Gerinnungsneigung. Dann ist eine Kombinationstherapie erforderlich. Neben Diuretika zur Entwässerung spielen Statine zur Senkung der Blutfettwerte und Antikoagulanzien zur Vorbeugung thromboembolischer Komplikationen eine wichtige Rolle. ACE-Hemmer und Sartane verringern die Proteinurie. Die Behandlung muss stets engmaschig überwacht werden, da die Gefahr von Elektrolytverschiebungen und Nebenwirkungen besteht (7).
Trotz aller Bemühungen kommt ein erheblicher Teil der Patienten schließlich in das Stadium der terminalen Niereninsuffizienz, sodass eine Nierenersatztherapie oft unvermeidlich ist. Hämodialyse, Peritonealdialyse oder Nierentransplantation stehen zur Verfügung, wobei jede Methode Vor- und Nachteile hat. Die Transplantation bietet langfristig die beste Lebensqualität, ist jedoch aufgrund des Mangels an Spenderorganen nicht flächendeckend verfügbar.