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Fieber
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Sinnvolles Symptom oder nur lästig?

Fieber ist häufig eine sinnvolle Reaktion des Körpers, zum Beispiel bei einer Infektion. Es kann jedoch auch viele ernste Ursachen haben. Vor allem bei Kindern und Senioren sind die Grenzen der Selbstmedikation zu beachten. Länger andauernde hohe Temperaturen sowie ein schlechtes Allgemeinbefinden sind ärztlich abzuklären.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 13.10.2022  11:00 Uhr

Hyper- und Hypothermie

Im Gegensatz dazu ist die Hyperthermie keine fieberhafte Erkrankung. Bei starker Wärmezufuhr (Sauna, heißes Bad, Sonneneinstrahlung) droht die Überwärmung (Hyperthermie) des Körpers bei unverändertem Sollwert der Körpertemperatur. Da die Gefahr eines tödlichen Hitzschlags besteht, sollte das Apothekenpersonal mit wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sein (Kasten).

Schon lange versucht man, Tumoren mit Maßnahmen der Hyperthermie, also gezielter Wärmezufuhr, zu behandeln. Ziel ist die Zerstörung der Krebszellen und ihre erhöhte Empfindlichkeit für eine Chemo- oder Strahlentherapie. Die Hyperthermie ist bis heute kein Standardverfahren der Krebsbehandlung, denn die Ausbreitung der Wärme im Gewebe ist schlecht zu kontrollieren, die Belastung für Herz und Kreislauf hoch und es gibt viele nicht seriöse Anbieter. Hier kann die Apotheke wegweisend unterstützen.

Die erbliche maligne Hyperthermie, eine Stoffwechselstörung der Muskulatur, ist eine Sonderform. Dies ist eine seltene Narkosekomplikation bei Personen, bei denen ein angeborener Defekt der intrazellulären Calciumregulation vorliegt. Es kommt bei einer Vollnarkose, zum Beispiel mit Succinylcholin oder Halothan, zu einer häufig tödlich verlaufenden Komplikation, indem die Körpertemperatur sehr rasch auf Werte über 43 °C ansteigt.

Von einer Hypothermie spricht man bei einer Unterkühlung des gesamten Körpers mit schweren Gesundheitsschäden bis zum Tod durch Erfrieren (Tabelle 1). Die lokale Hypothermie mit starker Kälteeinwirkung auf einzelne Körperbereiche führt zu Erfrierungen.

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