Pharmazeutische Zeitung online
Fieber

Sinnvolles Symptom oder nur lästig?

Fieber ist häufig eine sinnvolle Reaktion des Körpers, zum Beispiel bei einer Infektion. Es kann jedoch auch viele ernste Ursachen haben. Vor allem bei Kindern und Senioren sind die Grenzen der Selbstmedikation zu beachten. Länger andauernde hohe Temperaturen sowie ein schlechtes Allgemeinbefinden sind ärztlich abzuklären.
Barbara Staufenbiel
13.10.2022  11:00 Uhr

Viele Einflüsse auf die Körpertemperatur

Nach dem Eisprung der Frau stellt die erhöhte Produktion des Hormons Progesteron die Temperatur im Thermoregulationszentrum leicht nach oben; nach der Menstruation fällt beides wieder auf den Ursprungswert zurück. In den Wechseljahren führt der abfallende Estrogenspiegel zu Veränderungen im Thermoregulationszentrum mit Auswirkungen wie Hitzewallungen.

Bei reduzierter Glucoseresorption und Hypoglykämie sinken die Stoffwechselrate und die Körpertemperatur. Eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion erhöht beziehungsweise senkt die Körpertemperatur. Bei Erkrankungen der Nebenniere kann es unter anderem durch Cortison-Mangel zu Fieber kommen (Morbus Addison).

Bei sportlicher Betätigung steigt die Körperkerntemperatur proportional zur Muskelarbeit. Die erhöhte Schweißproduktion und die Ableitung des Blutstroms in die Peripherie verringern die Gefahr einer Überhitzung ab einer Körperkerntemperatur von 39 °C. Steigt die Temperatur weiter an, erhöht sich die Herzfrequenz bei geringerem Schlagvolumen (kardiovaskulärer Drift). Gesundheitliche Schäden und Leistungsminderung sind mögliche Folgen.

Auch die Ernährung beeinflusst die Körpertemperatur. »Wärmende« Lebensmittel sind fett- und kalorienhaltig; Koffein und Gewürze wie Ingwer, Pfeffer und Knoblauch regen den Stoffwechsel an. Dagegen wirken Salat, Obst und Milchprodukte »kühlend«. Alkohol stellt die Blutgefäße weit, dies vermittelt zunächst ein Wärmegefühl, aber tatsächlich sinkt die Körpertemperatur.

Stress und eine gestörte Konfliktbewältigung (vegetative Dystonie) können die Körpertemperatur steigen lassen. Dieses »Fieber« reagiert weder auf fiebersenkende Mittel noch auf behutsame Kühlung, zum Beispiel mit Wadenwickeln.

Endogene und exogene Pyrogene

Dringen fremde Substanzen in den Körper ein, können deren Bestandteile als exogene Pyrogene (vom Griechischen »pyr«, Feuer, Fieber) wirken. Nach Kontakt mit dem Immunsystem werden endogene Pyrogene wie Interleukin 1 und 6, Interferone und Tumornekrosefaktor-α gebildet, die im Thermoregulationszentrum des Hypothalamus die Prostaglandin-(PGE2-)Synthese ankurbeln.

PGE2 aktiviert Prostanoid-EP3-Rezeptoren (EP: Prostaglandin E) im Wärmeregulationszentrum des vorderen Hypothalamus, was den Temperatur-Sollwert nach oben verstellt. Da die Körperkerntemperatur bei 37 °C liegt, muss Wärme gebildet werden, um diese an den neuen Sollwert anzupassen. Dies passiert wiederum durch Aktivierung von Schilddrüse und Sympathikus. Mit der erhöhten Körpertemperatur arbeitet das Immunsystem effizienter und die Vermehrungsfähigkeit der Erreger nimmt ab. Für den Körper bedeutet eine Temperaturerhöhung um 2 bis 3 °C einen erhöhten Energie- (20 Prozent) und Flüssigkeitsbedarf (10 bis 15 Prozent). Darauf sollte das Apothekenteam die Patienten hinweisen.

Sind die exogenen Pyrogene ausgeschaltet, fällt der Temperatur-Sollwert wieder auf 37 °C, begleitet von Schweißausbrüchen, die für die Ableitung der überschüssigen Wärme sorgen.

Verschiedene Erkrankungen – nicht nur die Malaria oder das viral bedingte Dreitagefieber – haben charakteristische Fieberkurven. Vorschnelle Fiebersenkung kann den typischen Fieberverlauf verfälschen und damit die Anamnese erschweren.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa