Sinnvolles Symptom oder nur lästig? |
Im Gegensatz dazu ist die Hyperthermie keine fieberhafte Erkrankung. Bei starker Wärmezufuhr (Sauna, heißes Bad, Sonneneinstrahlung) droht die Überwärmung (Hyperthermie) des Körpers bei unverändertem Sollwert der Körpertemperatur. Da die Gefahr eines tödlichen Hitzschlags besteht, sollte das Apothekenpersonal mit wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sein (Kasten).
Schon lange versucht man, Tumoren mit Maßnahmen der Hyperthermie, also gezielter Wärmezufuhr, zu behandeln. Ziel ist die Zerstörung der Krebszellen und ihre erhöhte Empfindlichkeit für eine Chemo- oder Strahlentherapie. Die Hyperthermie ist bis heute kein Standardverfahren der Krebsbehandlung, denn die Ausbreitung der Wärme im Gewebe ist schlecht zu kontrollieren, die Belastung für Herz und Kreislauf hoch und es gibt viele nicht seriöse Anbieter. Hier kann die Apotheke wegweisend unterstützen.
Foto: Adobe Stock/Robert Kneschke
Bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung auf spärlich behaarte Kopfhaut Erwachsener oder die dünne Schädeldecke von Kleinkindern drohen Gefahren. Durch Reizung der Hirnhaut entstehen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen; Kinder können Fieber bekommen. Weitere Symptome, die auch zeitlich verzögert auftreten, sind heißer roter Kopf und ein steifer Nacken. Der Körper ist durch die mit dem Schwitzen verbundene Verdunstung eher kühl.
Bei Hitzeerschöpfung ist die Person bleich und leidet unter Kreislaufproblemen. Sie ist mit erhöhtem Kopf, Oberkörper und Beinen (Knie möglichst abgewinkelt im 90-Grad-Winkel) im Schatten zu lagern und der Kopf mit feuchten Tüchern zu kühlen. Bewusstsein, Atmung und Lebenszeichen sind zu kontrollieren. Ist die Person bei Bewusstsein, sollte sie trinken.
Beim Hitzschlag ist der Betroffene nicht mehr bei Bewusstsein, muss in die stabile Seitenlage gebracht und mit kaltem Wasser übergossen werden. In beiden Fällen ist der Notruf 112 abzusetzen.
Um vor allem im Urlaub einem Sonnenstich vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen hilfreich:
Die erbliche maligne Hyperthermie, eine Stoffwechselstörung der Muskulatur, ist eine Sonderform. Dies ist eine seltene Narkosekomplikation bei Personen, bei denen ein angeborener Defekt der intrazellulären Calciumregulation vorliegt. Es kommt bei einer Vollnarkose, zum Beispiel mit Succinylcholin oder Halothan, zu einer häufig tödlich verlaufenden Komplikation, indem die Körpertemperatur sehr rasch auf Werte über 43 °C ansteigt.
Von einer Hypothermie spricht man bei einer Unterkühlung des gesamten Körpers mit schweren Gesundheitsschäden bis zum Tod durch Erfrieren (Tabelle 1). Die lokale Hypothermie mit starker Kälteeinwirkung auf einzelne Körperbereiche führt zu Erfrierungen.