RKI empfiehlt spezielle Hygienemaßnahmen |
Christina Hohmann-Jeddi |
31.05.2022 17:57 Uhr |
Beim Umgang mit Affenpockeninfizierten ist auf konsequente Händehygiene zu achten. / Foto: Adobe Stock/rcfotostock
Inzwischen sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) 33 Infektionen mit dem Affenpockenvirus in Deutschland im Rahmen des aktuellen Ausbruchs bestätigt worden. Das meldet das Institut heute auf seiner Website. Um die weitere Verbreitung des Erregers zu verhindern, sollten sich infizierte Personen für mindestens 21 Tage isolieren. Das kann zu Hause sein oder – wenn es den Patienten schlechter geht – auch im Krankenhaus.
Entsprechend der Übertragungswege sind spezielle Sicherheits- und Hygienemaßnahmen bei der Betreuung von Affenpockenpatienten zu beachten. Laut RKI erfolgt die Übertragung des Affenpockenvirus von Mensch zu Mensch in der Regel durch engen Haut- beziehungsweise Schleimhautkontakt mit infektiösem Material aus den Hautläsionen einer infizierten Person. Seltener könne der Erreger auch »durch respiratorische Tröpfchen oder Sekrete, zum Beispiel bei längerem Kontakt von Angesicht zu Angesicht oder durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen« erfolgen. Ob das Virus auch sexuell übertragen werde, also über Sperma oder Vaginalsekret, sei noch nicht abschließend geklärt.
Zu beachten sei, dass Partikel des Affenpockenvirus eingebettet in Sekreten oder getrocknet an Hautschuppen beziehungsweise Schorfpartikeln für längere Zeiträume infektiös sein können. Daher sollten Reinigung und Desinfektion der Patientenumgebung und der Oberflächen besonders sorgfältig und umfassend sein, empfiehlt das RKI. Für beide Varianten der Betreuung (häusliche Isolation oder Isolation im Krankenhaus) hat das RKI Hygieneempfehlungen erarbeitet.
Da Infektionen mit Affenpockenviren bei Personen mit Risikofaktoren schwer verlaufen können, sollten diese nicht im selben Haushalt mit Infizierten untergebracht sein, schreibt das RKI. Dies gilt etwa für Schwangere, Immunsupprimierte, Kinder unter zwölf Jahren und Hochaltrige. Betreuer und Infizierte sollten den Kontakt möglichst beschränken, dabei mindestens 1,5 Meter Abstand einhalten und eine medizinische Maske tragen. Patienten mit Hautläsionen sollten diese möglichst durch Kleidung bedecken. Berührungen sind zu vermeiden. Auch Haustiere sollten nicht in Kontakt mit Infizierten kommen, um Mensch-zu-Tier-Ansteckungen zu verhindern.
Infizierte und deren Kontaktpersonen sollten auf gute Händehygiene achten, die Hände also regelmäßig mit Wasser und Seife waschen. Es sollten möglichst Einmalhandtücher verwendet; das Teilen von Handtüchern sollte vermieden werden. Auch eine Infektion über Bettwäsche oder benutzte Gegenstände wie Gläser und Besteck ist möglich.
Häufig benutzte Gegenstände und Oberflächen sollten regelmäßig mindestens einmal täglich und Waschbecken und Toilette nach jeder Benutzung mit Haushaltsreinigern geputzt und gegebenenfalls zusätzlich desinfiziert werden. Das RKI rät: »Achten Sie bei der Reinigung darauf, möglichst wenig Partikel aufzuwirbeln.« Diese könnten infektiöses Material enthalten. Daher sollten Böden feucht gewischt und auf das Aufschütteln der Bettwäsche verzichtet werden.
Die Isolation dauere, bis der Schorf der Hautläsionen vollständig abgefallen ist, aber mindestens 21 Tage. Bis zu acht Wochen nach Ende der Isolation sollten Infizierte beim Sex ein Kondom benutzen, heißt es in der Publikation. Alle Haushaltsangehörigen gelten als Kontaktpersonen der Kategorie 3 und stehen unter Quarantäne.