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SARS-CoV-2

Risikogruppen besonders schützen

Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich in Deutschland weiter aus. Mittlerweile wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) Fälle aus allen Bundesländern gemeldet. Ältere Menschen und andere Risikogruppen sollten nun besonders geschützt werden.
Annette Mende
11.03.2020  14:06 Uhr

Beim täglichen Pressebriefing des RKI gab Professor Dr. Lars Schaade, Vizepräsident des Instituts, heute zunächst eine Übersicht über die aktuellen Fallzahlen. Demnach gibt es in Deutschland bislang 1296 bestätigte Infektionen mit SARS-CoV-2, die sich inzwischen auf alle 16 Bundesländer verteilen. Wie nach dem Pressebriefing bekannt wurde, ist im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen mittlerweile ein weiterer Mensch an der durch SARS-CoV-2 ausgelösten Erkrankung Covid-19 gestorben, sodass jetzt insgesamt drei Todesfälle in Deutschland zu verzeichnen sind. Die Schwerpunkte der Infektionen liegen weiterhin in Nordrhein-Westfalen mit 484 Fällen gefolgt von Bayern mit 314 Fällen, Baden-Württemberg mit 237 Fällen, Niedersachsen mit 49 Fällen und Berlin mit 48 Fällen. »In den übrigen Ländern gibt es je vier bis knapp 30 Fälle«, sagte Schaade.

Genaueres über die Geschlechts- und Altersverteilung weiß das RKI von etwa 650 Fällen. Von diesen waren 54 Prozent Männer; die Altersspanne reichte von 0 bis 82 Jahren, darunter elf Kinder im Alter unter fünf Jahren, 14 Kinder im Alter 5 bis 14 Jahren, 547 Personen im Alter von 15 bis 59 Jahren, 76 Personen ab 60 Jahren. Nähere Informationen zu den Symptomen liegen für 420 Fälle vor. Von diesen hatten 17 Personen keine bedeutsamen Symptome. Die häufigsten Krankheitszeichen waren Husten (58 Prozent der Patienten), Fieber (43 Prozent) und Schnupfen (32 Prozent). Neun Patienten (etwa 2 Prozent) entwickelten eine Pneumonie. »Darüber hinaus kamen allgemeine Krankheitssymptome wie Kopf-, Rücken-, Gelenk-  und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, aber auch Durchfall und Konjunktivitis vor«, informierte Schaade.

Es sei weiter nicht vorherzusehen, wie sich das Geschehen in Deutschland entwickeln werde, betonte der Experte. Man müsse aber mit weiteren Infektionen rechnen und dabei auch mit hohen Fallzahlen. »Darauf müssen wir uns vorbereiten.« Das Ziel sei weiterhin, die Ausbreitung zu verlangsamen, damit die Fälle nicht alle auf einmal aufträten und das Gesundheitssystem überforderten.

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