Pharmazeutische Zeitung online
Symptom Husten

Quälend lästig mit vielen Ursachen

Wird ein Arzneimittel gegen Husten verlangt, steht die Linderung einer Erkältung meist im Vordergrund. Doch in der Selbstmedikation gilt es, mit Fingerspitzengefühl eine Vielzahl anderer Ursachen zu hinterfragen, die auch bei einer Medikationsanalyse bedeutsam sein können.
Barbara Staufenbiel
22.02.2024  11:00 Uhr

Medikamenten-induzierter Hustenreiz

Ein Kunde verlangt einen Schleimlöser und klagt über Hustenreiz. Auf dem Medikationsplan ist Methotrexat gelistet. Das Apothekenpersonal empfiehlt dringend eine Rücksprache mit dem verordnenden Arzt, da Lungenschäden und Hustenreiz Nebenwirkungen von MTX sein können. Außerdem bietet der Apotheker zur weiteren Überprüfung eine Medikationsanalyse an.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) an den Atemwegen werden durch verschiedene Mechanismen verursacht (Tabelle 2). Die internationale Datenbank www.pneumotox.com liefert dazu wertvolle Informationen. Ein klassisches Beispiel sind ACE-Hemmer. Sie lösen durch blockierten Abbau von Bradykinin nicht produktiven, kratzenden Hustenreiz aus, der von Bronchospasmen begleitet sein kann. Nach Absetzen des Medikaments verschwindet die UAW nach einer bis vier Wochen. Bei starken Beschwerden hilft nur die Umstellung auf eine andere Klasse von Antihypertonika.

Eine große Zahl weiterer Arzneimittel kann zu Verkrampfungen in den Bronchien mit Hustenreiz führen. Beispiele sind Betablocker, NSAR, Cholinesterase-Inhibitoren, N-Acetylcystein, Opioide, Pentamidin, Amphotericin B, trizyklische Antidepressiva, Carbamazepin, Gemcitabin, Methotrexat, Interferone, Paclitaxel und Hydrocortison. Das Apothekenteam sollte die Dauermedikation mit nicht kardioselektiven Betablockern, die mögliche Lungentoxizität von MTX und das durch NSAR (Ibuprofen, ASS) ausgelöste Analgetika-Asthma im Kopf haben.

Bei der eosinophilen Pneumonie sind vermehrt eosinophile Granulozyten im Lungengewebe nachweisbar, die zu einem trockenen Hustenreiz führen. Hier können Medikamente wie Antibiotika, Antikonvulsiva oder NSAR eine Rolle spielen.

Bei einer Lungenfibrose wird durch chronische Entzündung vermehrt Lungengewebe zu Bindegewebe umgebaut. Die Folgen sind eine abnehmende Lungenfunktion, trockener Hustenreiz und zunehmende Atemnot. Neben Umweltfaktoren (Rauch, Staub, Gase) ist die Lungenfibrose als Berufskrankheit (Asbest, Quarzstaub) anerkannt. Auslösende Medikamente sind zum Beispiel Amiodaron oder Chemotherapeutika (Bleomycin); Letztere haben allgemein ein hohes lungentoxisches Potenzial.

Das Apothekenpersonal sollte auch bedenken, dass die Inhalation von Medikamenten (Corticoide, Beta-2-Sympathomimetika, Ipratropium) zu Hustenreiz führen kann. Wiederholte Schulungen zur richtigen Anwendung in der Apotheke können Linderung verschaffen. Ist die Lebensqualität durch den Medikamenten-induzierten Hustenreiz unzumutbar eingeschränkt, sollte der Arzt den Wechsel der Medikation prüfen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa