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Dermapharm Holding

Produktion von Covid-19-Impfstoff trägt zum Wachstum bei

Der Arzneimittelkonzern Dermapharm Holding hat seinen Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres um rund 10 Prozent gesteigert, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um rund 5 Prozent. Das hat das Unternehmen am heutigen Mittwoch mitgeteilt. Ein »Wachstumstreiber« war dabei die Produktion von Covid-19-Impfstoff in Kooperation mit Biontech.
Anne Orth
16.11.2022  15:55 Uhr

Die Dermapharm Holding hat ihre Geschäftszahlen für die ersten neun Monate dieses Jahres veröffentlicht. Demnach konnte der Konzern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in allen Geschäftsbereichen sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis steigern. Den meisten Umsatz und Gewinn erzielt der Pharmakonzern mit Markenarzneimitteln und anderen Gesundheitsprodukten. Mit seinem Sortiment an Arzneimitteln, Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln erlöste das Unternehmen laut Geschäftsbericht von Januar bis September 2022 einen Umsatz von rund 475 Millionen Euro, das waren fast 8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um über 4 Prozent auf rund 224 Millionen Euro zu. Einer der »Wachstumstreiber« war dabei die Impfstoffproduktion in Kooperation mit dem Mainzer Konzern Biontech, hieß es in der am heutigen Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns.

Lediglich ein Zehntel des Umsatzes machen die pflanzlichen Extrakte aus. Hier steigerte Dermapharm seinen Umsatz in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 74 Millionen Euro. Das bereinigte Ebitda belief sich auf 17 Millionen Euro. Zum Umsatzplus trugen nach Angaben des Konzerns im Wesentlichen die Umsatzbeiträge der neu zugekauften Unternehmen Cernelle und der C3-Gruppe bei.

Im Parallelimportgeschäft wuchs der Umsatz von Januar bis September um knapp 6 Prozent auf etwa 185 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,2 auf 4 Millionen Euro. Dies führt der Konzern laut Mitteilung vor allem auf eine Erholung des gesamten Parallelimportmarktes zurück.

Ausbau in West- und Südeuropa 

Angesichts dieser Entwicklung bestätigte der Vorstand seine Prognose für 2022. Für das gesamte Jahr erwartet er demnach eine Umsatzsteigerung von 10 bis 13 Prozent und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 3 und 7 Prozent. »Einmal mehr sind die breite Diversifikation unseres Produktportfolios und der Produktionsstandort Deutschland das Fundament unseres Erfolgs«, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Feldmeier bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Feldmeier kündigte an, dass ab Anfang 2023 Arkopharma, Marktführer für natürliche Nahrungsergänzungsmittel im französischen Apothekenmarkt, das Produktportfolio ergänzen solle. Damit wolle Dermapharm seine »Internationalisierung insbesondere in West- und Südeuropa beschleunigen«.

Die 1991 gegründete Dermapharm Holding mit Sitz in Grünwald bei München stellt in erster Linie patentfreie Markenarzneimittel her und vertreibt sie. Hauptstandort des Dax-Unternehmens ist in Brehna bei Leipzig. Zum Geschäftsmodell zählen neben Markenarzneimitteln pflanzliche Extrakte sowie das Parallelimportgeschäft. Zum Konzern gehört auch Allergopharma, ein Spezialist für subkutane Immuntherapien, der unter anderem den Covid-19-Impfstoff Comirnaty für Biontech produziert. Dermapharm hatte Allergopharm Anfang 2020 vom Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck gekauft.

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