»Pro AvO« Teil von gesund.de, die Gehe ist raus |
Die Gesundheitsplattform gesund.de und das Apotheken-Bündnis Pro AvO wurden verschmolzen. / Foto: Gesundheit für Deutschland GmbH
Der Markt der Apotheken-Plattformen ist weiterhin in Bewegung. Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die von Noventi und Phoenix gemeinsam entworfene Gesundheitsplattform »gesund.de« gelauncht wurde. Und ist klar, was sich schon länger angedeutet hatte: Das Apotheken-Bündnis »Pro AvO« wird Teil des von Phoenix und Noventi gegründeten Unternehmens Gesundheit für Deutschland. Zur Erinnerung: Phoenix und Noventi hatten »Pro AvO« gemeinsam mit dem Automatenhersteller Rowa, den Großhändlern Gehe und Sanacorp sowie dem Wort&Bild-Verlag gegründet, um mit Blick auf die E-Rezept-Einführung eine Smartphone-App als Apotheken-Plattform zu entwerfen. Im Interview mit der PZ hatten »Pro AvO«-Geschäftsführer Peter Menk und Rowa-Chef Antonios Vonofakos bereits erklärt, dass das Bündnis in das Gesamtangebot von »gesund.de« integriert werden soll.
Laut einer Mitteilung der GfD wurde die Integration von »Pro AvO« bereits zum 3. Mai abgeschlossen. Sowohl Technologien als auch Belegschaft des Bündnisses gehen demnach in die gemeinsame Gesellschaft über. Sämtliche digitalen Angebote werden dabei in die Plattform »gesund.de« integriert. Die GfD werde somit Rechtsnachfolger von »Pro AvO«. Peter Menk wird laut Mitteilung für die Entwicklung von Partnerschaften und Kooperationen mit der pharmazeutischen Industrie verantwortlich sein. »Gesund.de«-Geschäftsführer Maximilian Achenbach und Sven Simons erklärten dazu: »Das Team hat nicht nur mit der Entwicklung von pro AvO Herausragendes geleistet, sondern sich auch in der Phase des Übergangs über alle Maßen engagiert. Wir danken ihnen für diesen Einsatz und das Vertrauen und freuen uns, dass sie ihre Kraft und Kompetenz nun bei gesund.de einbringen werden.«
Vollständig wird »Pro AvO« allerdings nicht der neuen Gesellschaft beitreten, denn die Gehe wird beim Umzug nicht mitmachen. Gehe-Geschäftsführer Andreas Thiede erklärt dazu in einer Mitteilung: »Aufgrund der Neuausrichtung unserer Digitalstrategie treten wir der GfD nicht bei. Gleichwohl begrüßen wir die Idee einer ganzheitlichen Plattform. AHD und Gehe unterstützen die lokalen Apotheken im Ausbau ihrer digitalen Angebote und setzen dabei nicht exklusiv auf eigene Lösungen, sondern sind offen für ergänzende Partnerschaften.« Neben diesen »Neuausrichtungen« bei der Digitalisierung dürfte allerdings auch der Umbau der Gehe Grund für den Austritt sein. Zur Erinnerung: Die Gehe war mit Alliance Healthcare Deutschland fusioniert, wobei die AHD-Mutter Walgreens Boots Alliance die Mehrheit am gemeinsamen Unternehmen hält und somit einen direkten Einfluss auf das operative Geschäft der Gehe hat.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.