Omikron-Impfstoff induziert Antikörper gegen BA.4 und BA.5 |
Daniela Hüttemann |
23.06.2022 17:00 Uhr |
Moderna könnte zum Herbst lieferbereit sein mit einem an Omikron angepassten Impfstoff, der auch Antikörper gegen die Subtypen BA.4 und BA.5 induziert. / Foto: Getty Images/Vertigo3d
mRNA-1273.214 enthält wie Spikevax® auch mRNA-1273, die für das Spike-Protein der ursprünglichen Variante von SARS-CoV-2 kodiert. Zusätzlich enthält der adaptierte Impfstoff eine mRNA, die auf das Spike-Protein der Omikron-Variante BA.1 angepasst ist. Nun stellt das Unternehmen erste Daten einer Phase-II/III-Studie mit dem bivalenten Impfstoff vor. Die rund 800 Studienteilnehmer, die bereits die zweitstufige Grundimmunisierung und einen regulären Booster erhalten hatten, wurden ein zweites Mal mit einer Dosis von 50 µg des Omikron-Impfstoffs geboostert.
Einen Monat nach dieser Viertimpfung mit dem angepassten Impfstoff sei bei allen Studienteilnehmenden eine starke neutralisierende Antikörperantwort auch gegen die sich derzeit verbreitenden Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 gemessen worden – unabhängig davon, ob die Probanden zwischenzeitlich eine Coronavirus-Infektion durchgemacht hatten oder nicht. Die Antikörpertiter stiegen bei Ersteren im Mittel um den Faktor 5,4, bei den Seronegativen um den Faktor 6,3. Allerdings waren die neutralisierenden Titer gegen BA.4/BA.5 etwa dreifach niedriger als die zuvor berichteten neutralisierenden Titer gegen BA.1 mit diesem Impfstoff.
Der bivalente Booster sei im Allgemeinen gut verträglich gewesen und wies ein vergleichbares Reaktogenitäts- und Sicherheitsprofil auf wie die derzeit verfügbare 50-µg-Boosterdosis von Spikevax.
Moderna will nun in den kommenden Wochen einen Änderungsantrag bei den Zulassungsbehörden einreichen, um eine Aktualisierung der Zulassung für den adaptierten Impfstoff zu beantragen, teilte das US-Unternehmen am heutigen Donnerstag mit. »Wir werden diese Daten den Regulierungsbehörden umgehend vorlegen und bereiten uns darauf vor, unseren Omikron-angepassten, bivalenten Booster-Impfstoffkandidaten – vorbehaltlich einer Zulassung – noch vor einem möglichen Anstieg der SARS-CoV-2-Infektionen aufgrund der Omikron-Subvarianten liefern zu können«, versprach Modernas Geschäftsführer Stéphane Bancel.
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