Nachwuchs verzweifelt gesucht! |
Die ABDA will ihre Nachwuchskampagne ab Juni zünden. Zielgruppe ist einerseits die Generation der 15- bis 16-Jährigen. Die Kampagne soll die Berufe der PTA und PKA, für die kein Abitur erforderlich ist, bekannter machen und den Facettenreichtum dieser Arbeitsfelder mit jugendaffiner Social Media (TikTok, YouTube) bewerben.
Auch eine gute Ausbildung in der Apotheke macht diese als Arbeitsplatz attraktiv. / Foto: Getty Images/Aja Koska
Die zweite Zielgruppe sind die Pharmaziestudierenden. Wobei es hier nicht an Bewerbern mangele, sondern an Studienplätzen, unterstreicht auch ABDA-Vize Mathias Arnold im Gespräch mit der PZ. Ziel dieser Kampagnenarbeit sei es, die Studierenden für die Arbeit in der stationären Apotheke zu begeistern. »Hier geht es vor allem um eine Charme-Offensive«, so Arnold. Das Schöne, Positive, Erfüllende der pharmazeutischen Arbeit soll im Fokus stehen.
Bei einer Nachwuchsveranstaltung der ABDA am 16. Mai haben alle Mitgliedsorganisationen über künftige Offensiven zur Nachwuchsgewinnung beraten. Grundlage ist eine Umfrage unter den Mitgliedsorganisationen über deren bisheriges Engagement zu diesem Thema sowie künftige Initiativen.
Wichtig sei vor allem, dass Interessenten auch Ansprechpartner haben, betont Arnold. Die Apotheken sollen deshalb Werkzeuge für Kommunikation und Interaktion erhalten. Dabei geht es um interaktive Angebote, begehbare 3-D-Welten und ähnlich innovatives Infotainment. Die ABDA will Arnold zufolge die Offizinen koordinierend unterstützen, das Interesse am Apothekenberuf beim Nachwuchs zu schüren – sowohl auf Landesebene als auch in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit. Der ABDA-Vizepräsident betont aber auch: »Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort müssen das Interesse an ihrer Arbeit auch selbst unmittelbar vermitteln.«
Der Apothekerberuf ist wie viele andere Berufe im Wandel. Digitalisierung und die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz führen zu Veränderungen. »Wissen wird sich in Zukunft sozialisieren«, prognostiziert Arnold. Aber die Empathie sowie das Vertrauen zwischen Apotheker und Patient seien durch nichts ersetzbar. »Das bleibt. Und das macht den Apothekerberuf auch künftig faszinierend.«
Ev Tebroke studierte Kommunikationswissenschaften und Nordamerikastudien an der FU Berlin. Als Journalistin arbeitete sie im Bereich TV, Hörfunk und für diverse Zeitungen und Onlinemedien, unter anderem als Redakteurin und Blattmacherin für die Zeitungen »Welt« und »Welt am Sonntag«. 2012 stieg sie bei der PZ als Redakteurin im Ressort Politik/Wirtschaft ein. Seit 2021 ist sie verantwortliche Redakteurin.
Cornelia Dölger ist Redakteurin im Ressort Politik/Wirtschaft der Pharmazeutischen Zeitung. Sie studierte Germanistik und Politikwissenschaften in Münster, volontierte bei der Neuen Osnabrücker Zeitung und arbeitete dort als Politikredakteurin. 2015 stieg sie bei der PZ ein.