Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Sarkopenie und Frailty

Muskelschwäche mit krassen Folgen

Muskelschwund und Gebrechlichkeit sind im höheren Lebensalter weit verbreitet, werden jedoch häufig zu spät erkannt oder als normaler Alterungsprozess fehlgedeutet. Stürze, Hospitalisierungen, Autonomieverlust sowie eine reduzierte Lebensqualität und -erwartung sind die Folgen. Bei rechtzeitiger Therapie ist der Verlauf oft reversibel.
AutorKontaktSilke Kerscher-Hack
Datum 09.06.2024  08:00 Uhr

Regelmäßiges Screening

Es ist häufig nicht einfach, den normalen Alterungsprozess von einer Sarkopenie zu unterscheiden. Die Taskforce der International Conference on Sarcopenia and Frailty Research (ICSFR) empfiehlt daher, alle Menschen über 65 Jahre einmal im Jahr oder nach einem im Krankenhaus behandelten Sturz oder anderen einschneidenden gesundheitlichen Ereignissen zu screenen.

Hierfür wird der Fragebogen SARC-F (»Strength, Assistance with walking, Rise from a chair, Climb stairs and Falls«) verwendet, der sich aus fünf Fragen zu den Kategorien Kraft, Gehen, Aufstehen, Treppensteigen und Stürze zusammensetzt. Die Skala reicht von null bis zehn, wobei vier Punkte und mehr als auffällig bewertet werden. In diesem Fall sind weitere Untersuchungen sinnvoll (1–3, 8, 47).

Es ist wichtig, eine Sarkopenie rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, da diese mit einer Reihe anderer Erkrankungen, zum Beispiel Osteoporose (Osteosarkopenie), einhergeht. Zudem ist die Muskelatrophie mit einer Zunahme des viszeralen Fettanteils assoziiert. Das wiederum fördert chronische Entzündungen, die das Risiko unter anderem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Diabetes mellitus, Parkinson und Depressionen erhöhen. Weitere Folgen der Sarkopenie sind vermehrte Krankenhauseinweisungen, eine reduzierte Lebensqualität sowie eine verkürzte Lebenserwartung. Nicht selten mündet der Muskelschwund in eine Frailty (»Gebrechlichkeit«) (1, 2, 9, 10).

Kachexie versus Sarkopenie

Der Begriff Kachexie bezeichnet eine krankhafte Abmagerung beziehungsweise Auszehrung aufgrund einer mangelnden Nährstoffzufuhr oder -verwertung (Malabsorption, Maldigestion), von Eiweißverlustsyndromen oder eines gesteigerten Abbaus von Stoffwechselprodukten. Speicherfettdepots werden abgebaut; im gesamten Körper schwinden Muskeln (generalisierte Muskelatrophie) und es kommt zu einem langsamen Funktionsausfall der Organe.

Eine Kachexie tritt häufig begleitend zu konsumierenden Erkrankungen wie Tumoren oder Aids sowie chronischen Erkrankungen wie COPD oder Herzinsuffizienz auf. Häufig weisen Menschen mit Kachexie auch eine Sarkopenie auf, aber viele der sarkopenen Senioren leiden nicht an einer Kachexie. Die Tabelle verdeutlicht die Unterschiede der Kachexie zur Sarkopenie.

Sarkopenie Kachexie (Synonym: Auszehrung)
Beschreibung pathologischer Verlust von Muskelmasse und -kraft im Alter aufgrund von degenerativen Veränderungen, Immobilität und Mangelernährung Abmagerung mit Muskelschwund, Abbau der Speicherfettdepots und Funktionsausfall der Organe
Komorbiditäten nicht ursächlich ursächlich
funktionelle Einschränkung mäßig bis stark sehr stark
Entzündung an der Pathogenese beteiligt nein ja
Fettmasse erhöht verringert
Grundumsatz verringert erhöht
Tabelle: Abgrenzung von Sarkopenie zur Kachexie (41–43, 48)
Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa